Wo soll ich beginnen? Ich bin ja noch ganz durcheinander und hibbelig und kribbelig, derart Monumentales ist mir widerfahren! Möglicherweise wäre es am schlauesten, am Anfang zu beginnen, hingegen kann das nicht gerade als originell und einfallsreich gelten. Hinten zu beginnen wäre hingegen komplett sinnlos, denn wer mag schon einen ganzen Text rückwärts lesen. Auch mittendrin scheint sich als Option nicht wirklich anzubieten, denn das ist weder Hans noch Heiri.
Den Heiri habe ich jetzt mal gegoogelt, um herauszufinden, wofür der eigentlich steht. Hermann? Heinz? Herodes? Das erste Resultat, das mir Google entgegenspuckt, verweist auf die Webseite von Heiri Kaenzig. Scheint ein Jazzmusiker zu sein, allem Anschein nach Kontrabassist. Kein anderer Instrumentalist würde sich freiwillig mit einem Kontrabass im Internet veröffentlichen. Thihi, Entschuldigung. Das musste einfach sein.
Das zweite Resultat zielt zu Heiri Häfliger. Der hat es wohl mehr mit der Kunst im allgemeinen als mit der Musik. Der Website nach macht der irgendwelche Installationen, Skulpturen und andere Sachen, mit denen ich nichts anfangen kann. Tut mit leid, aber der Kaenzig ist mir lieber.
Der dritte Googletreffer öffnet mir in Sachen Heiri die Augen: Aus heinrichmueller.ch gelingt es mir endlich, abzuleiten, dass Heiri ein zu kurz geratener Heinrich ist. Womit wir das dann geklärt hätten, und mir gleichzeitig wieder einmal in den Sinn kommt, dass der ehemalige Tagesschausprecher ja nun unter den County-Musikern weilt.
So viel Musik! Und gleich schon am Anfang des Beitrages! Das zwingt mich fast schon zu einer Überleitung zum eigentlichen Thema, und ich gebe zu, es kommt mir ganz kommod. Denn mit der Musik kann ich hervorragend weiterleiten.
Nämlich mit der Blasmusik. Und jetzt geht’s ruck-zuck, pass auf, dass du den Zug nicht verpasst:
Und zwar besitzt die Firma, für welche ich arbeite, ein eigenes Blasorchester, bei welchem mitzuspielen ich nun für (mindestens) ein Konzert die Ehre habe. Und da in einem Blasorchester traditionellerweise eine Uniform dazugehört, habe ich anlässlich meiner ersten Probe letzten Mittwoch eine solche gefasst. Und weil der Anblick einfach zu schön ist, um im stillen Kämmerchen eingepfercht zu bleiben, lasse ich ihn hinaus in die Wildnis. Hier ist er:
Und somit hätte sich auch der Titel erklärt: Unbändig gelüsten würde es mich, derart behemdet und bekravattet einen Zug zu besteigen und mit lauter Stimme «Grüezimitenand! Nöchschte Halt Züri Altstätte, alli Billet vorwiise bitte!» zu schreien, um dann mit wichtiger Miene verkünden zu können: «Ja aber näi, säget sie mal, was erläubet sie sich äigentlich?! Das Billet isch nöd gültig! Da muen ich ihne e Buess geh! Ds macht dänn zwäihundert Franke, bitteschön!» Das wäre erstens ein mördermässiger Mordsspass und würde zweitens mein Sackgeld ein bisschen aufbessern. Ich glaub, ich tu’s!