Aluminium entsorgen verboten!

Sowas aber auch: Am Metallentsorgungscontainer bei der Weissenbühl-Tramhaltestelle ist seit einiger Zeit so ein Aufkleber. Auf diesem Aufkleber steht sinngemäss «Kein Alu, nur Stahlblechdosen in diesen Container». Ja, und jetzt? Wohin mit all unseren sorgsam gesammelten Aludosen? Ich weiss, ich weiss: Aludosen sind etwas vom  Schlimmsten, das man der Umwelt antun kann. Aber auch eine Senftube oder ein Joghurtdeckelchen besteht aus diesem Material, also bitte keine Einwände mehr.

Wohin nun also mit dem Alu? Ich weiss es selber nicht!

Aber die, die es verboten haben, die müssen das doch wissen, dachte ich mir, und habe flugs auf der Website der Stadt Bern nach der Abfallentsorgung gesucht. Dort gibt es ein Super-Duper-Tool, mit welchem man Entsorgungsstellen suchen kann, und sich auch gleich die Information anzeigen lassen kann, was man denn dortselbst entsorgen dürfe (einfach mit der Maus über das Ghüderchübelsümbol fahren und warten).

Und was steht da? «Glas, Büchsen & Alu». Aha. Soso. Botzblitz. Unklarheit in ihrer reinsten Form. Was soll ich tun? Mich verwirren lassen? NEIN! Stattdessen habe ich – ebenfalls flugs – der Abfallentsorgung der Stadt Bern eine elektronische Briefnachricht zukommen lassen. Folgendes liess ich verlautbaren:

Date: Mon, 04 Jul 2011 20:53:49 +0200
From: Manuel Friedli <manuel@fritteli.ch>
To: entsorgung@bern.ch
Subject: Aluminiumentsorgung im Metallcontainer Weissenbühl

Sehr geehrte Damen und Herren

Mit einiger Verwunderung habe ich vor einiger Zeit festgestellt, dass am Metallentsorgungscontainer bei der Weissenbühl-Tramhaltestelle (siehe [1]) ein Aufkleber angebracht ist, der die Entsorgung von Aluminium in besagtem Container untersagt.

Das Entsorgungsstellen-Such-Tool auf Ihrer Website besagt jedoch, dass es sich um eine Sammelstelle für die Materialien «Glas, Büchsen & Alu» handele (nachzulesen ebenfalls unter [1]).

Um mich nicht der schändlichen Sünde der Abfall- resp.
Altmetall-Falschentsorgung schuldig zu machen, bitte ich Sie höflich, mir definitiv mitzuteilen, ob es bei besagtem Container erlaubt ist, Aluminium zu entsorgen oder nicht.

Für Ihre Umtriebe bedanke ich mich im Voraus recht herzlich und freue mich auf eine baldige Antwort.

Mit freundlichen Grüssen,

Manuel Friedli

[1]
<http://map.bern.ch/stadtplan/?layer=poi,webGIS/31&zoom=5&koor=599560,198307>


Manuel Friedli
Landhausweg 13
CH-3007 Bern

Tel: +41 31 931 01 10
Mobil: +41 77 469 29 93
Mail: manuel@fritteli.ch
Web: http://www.fritteli.ch/

Ich freue mich jetzt bereits auf eine geistreiche Antwort.

Und: Ja, ich weiss: Jeder und jede andere hätte sorglos sein Alu weiterhin im Container entsorgt. Ohne mühsam nachzufragen. Und es wäre vollkommen okay. Aber was soll’s. Manchmal bin ich gerne ein Dorn im Fleische der Behörden. Wenn auch nur ein ganz, ganz kleiner.

Das Rock-Café

«Chömet, mir gö no i d Chrüzbar!» hiess es gestern Abend nach der Probe. Diese Chrüzbar ist mir aber gänzlich unbekannt, und dass ich genetisch mit einem katastrophalen Orientierungssinn gesegnet bin, muss ich wohl kaum erwähnen. Ich zog also ein bekanntes Lokal jener unbekannten Kreuzbar vor, und nach einem Bier im Nelson’s war meine Abenteuerlust derart gesteigert, dass ich trotzdem noch unbekanntes Territorium zu erkunden trachtete.

Gleich bei uns um die Ecke gibt’s das Rock-Café, oder wie das heisst. Ein Spunten mit vielen Leuten drin, rockiger Musik und einem garantierten Erlebnis. Wir traten ein.

Schnurstracks begaben wir uns an die Bar und bestellten zwei Stangen. Nicht viel Zeit verging, da befanden wir uns bereits im Gespräch vertieft mit dem Sigi. Nicht mit dem Sigi, der durch die Stadt röhrt und gröhlt, sondern einem anderen Sigi, der aber offensichtlich auch Sigi hiess, sonst hätte er sich ja nicht als solcher vorgestellt. Wir plauderten also über Gott und die Welt, das heisst: Über seine Ex-Freundin, den Freitagabend und den Bierkonsum, als – wie aufs Stichwort –  ein besoffenes Wrack von einem Menschen an die Bar torkelte und sich zwischen Corni und mir hinpflanzte, nicht zu sagen -fläzte. Artikulieren konnte er nicht mehr klar, und so verstanden wir auch nicht, was er zu sagen versuchte. Sofern er überhaupt etwas zu sagen versuchte, wir konnten nicht einmal das mit Sicherheit feststellen.

Die Barmaid aber, die verstand ihn offenbar. «Jaja, ds Taxi isch scho bsteut. U wes i zäh Minute no nid da isch, de lüteni nomau a», beschied sie unserem dazwischengeplatzen Besucher, der daraufhin wieder forttorkelte, um sich irgendwo an einen Tisch zu setzen. Wir waren heilfroh, ihn los zu sein, denn die latente Aggression war unverkennbar spürbar gewesen. So aber kamen wir ungeschoren davon, konnten uns vom Sigi verabschieden und gefahrlos den Heimweg antreten.

Ich freue mich bereits auf den nächsten Besuch.