Schon wieder ein Alu-Beitrag … aber nur am Rande.

Am Sonntagnachmittag pilgerte die WG ans Schwarzwasser und heizte ein – derart übermotiviert, dass die Alu-Grillschale durchzuschmelzen begann:

Unten rechts wurde es der Aluschale wohl ein bisschen zu warm.

Aber beklagen wollen wir uns nicht. Wir haben es geschafft, das Grillgut zu retten, die Glut am Leben zu erhalten, unsere Füsse im kühlen Schwarzwasser zu baden, satt zu werden, Spass zu haben, gemütlich zu entspannen, nach Rauch zu stinken, Fotos zu schiessen, Bier und Wein zu trinken, zu plaudern, nach getaner Arbeit das Feuer sicher zu löschen und im Ganzen einfach einen wundervollen Nachmittag an der Wärme zu verbringen. So muss Sommer sein, und so müssen Sonntage vorbeiziehen!

Wie man einen Sonntag beginnen kann

Heute habe ich den Sonntag einmal mit einem prächtigen Frühstück auf dem Balkon begonnen: Gonfischnitteli, Gaggo, ein Glesli Orangensaft, ein Joghurt, wie es sich gehört. Das ganze garniert mit einem schönen Stück Sonnenschein und Reeto von Gunten und DRS 3 in Hintergrund. Den Reeto, den finde ich nämlich noch ganz amüsant.

Und dann, als ich mir Milch in die Tasse nachgoss, fiel es mir wie Schuppen aus den Haaren!

Nachdem ich die Sauerei von den Schultern abgeklopft und vom Boden aufgewischt hatte, fand ich Zeit, darüber zu sinnieren: Auf dem Milch-Tetrapak der Migros – Vollmilch, bitteschön! – steht es nämlich glasklar geschrieben: «Wiesenmilch» steht da. Schön! Ich freue mich, Milch von einer Wiese zu trinken, das vermittelt mit ein gutes und gesundes Gefühl! Glückliche Kühe fressen sich auf einer saftigen Wiese einen fetten Bauch an und munter plätschert daraufhin ein Bächlein frischer Wiesenmilch aus ihren Eutern! Lecker!

Für die geschätzten Mitbewohner aus der französischen Schweiz wird da aber schon gehörig mehr Aufwand betrieben: «Lait de prairie», also Milch aus der Prärie, bekommen die zu trinken! Wohl werden in der nordamerikanischen Steppe von feinfühligen Sioux-Indianern die Bisons sorgsam in mühseliger Handarbeit gemolken, die Milch mittels Expressdampfer in die Region Bern verfrachtet und in ansehnliche Tetrapaks abgefüllt. Ebenfalls ein schönes Bild. Vielleicht trinke ich morgen zur Abwechslung einmal ein französisches Glas Milch und schaue, ob ich einen Unterschied bemerke.

Der grösste, allergrösste Aufwand aber wird unseren lieben Mitbewohnern aus der italienischen Schweiz zuteil, nämlich gibt es für diese «Latte di pascolo» zum Genuss. Ich konnte es kaum glauben: Da hat nun also die Migros tatsächlich mit Marco Pascolo die Abmachung, dass dieser höchstpersönlich Kühe melkt, um fürs Tessin die Milch zu  gewinnen? Nicht schlecht, finde ich! Ein Kränzchen ist ihm dafür zu winden! Ich weiss ja nicht, wieviele Hektoliter Milch tagtäglich getrunken werden, aber einige werden es sein, und dadurch dürfte Herr Pascolo wohl ganz schön ins Schwitzen kommen. Allerdings wird es sich das als ehemaliger Nationaltorhüter gewohnt sein.

Und damit Du diesen Beitrag nicht ganz umsonst gelesen hast, seien Dir hiermit noch die Konzerte des Projektes DUAL des Variaton Projektorchesters ans Herz gelegt: 1. und 2. Juni 2012, 20:30 Uhr, Dampfzentrale Bern. Vorverkauf bei starticket.ch. Stücke von Pärt, Wagner, Strawinski. Zusammen mit Hans Koch/Bassklarinette, Fredy Studer/Perkussion, DJ Ramax/Turntables. Vorgeschmack: Youtube.