Ein Video! Ein Video!

Es ist, glaube ich, ein Novum auf diesem meinem Blog. Jedenfalls kann ich mich nicht daran erinnern, hier schon einmal ein Video veröffentlicht zu haben. Und nun bietet sich die Gelegenheit dazu, denn endlich – endlich! – wurden die Videos des Schweizerischen Brass Band Wettbewerbs 2021 auf der Website von Swissbrass veröffentlicht.

Ich nehme dies zum Anlass, den Siegervortrag der RBB in der ersten Stärkeklasse hier zu publizieren. Möge es mir noch lange als schöne Erinnerung erhalten bleiben 🙂

https://www.fritteli.ch/wp-content/uploads/2021/12/SBBW-2021-1.-Klasse-Regional-Brass-Band-Bern.mp4
Die RBB am 46. SBBW im Auditorium Stravinski in Montreux, 28. November 2021.

Der Trämeler, dein Freund und Gemüseretter

Nach getanen Kommissionen fahre ich mit dem Kastenvelo über die Kirchenfeldbrücke in Richtung Helvetiaplatz, die Ladebucht voll mit all den guten Gaben, die der Bärner Märit zu bieten hat. Mitten auf der Brücke, gegen böigen Seitenwind kämpfend und deswegen nur langsam unterwegs, muss ich einem auf der Strasse liegenden Bündel Federkohl ausweichen. Ob es sich wirklich um Federkohl handelt, kann ich zwar aufgrund der anspruchsvollen Fahr- und Wettersituaion nicht mit abschliessender Sicherheit sagen, aber Grünzeug ist es auf alle Fälle, und das scheint jemandem aus dem Velokörbchen gefallen zu sein, so mutmasse ich.

Und wie ich weiter meines Weges fahre, nähert sich von hinten ein blaues Bähnli, welches mich ungefähr auf Höhe Luisenstrasse eingeholt hat. Ich bemerke, wie es relativ langsam zu fahren scheint, und als ich «Heit dir die Chrutschtile verlore?» höre, drehe ich mich zur Seite und sehe den Trämeler, wie er aus dem Fenster lehnt und mir zuwinkt. Auf mein beruhigendes «Neei!» hin, zieht er sich in die Fahrerkabine zurück und rauscht mit seinem Tram vondannen.

Ich fahre gemütlich weiter und mache mir Gedanken. «Danke, dass der gfragt heit!», «Das Gmües isch scho dert gläge, woni düregfahre bi!» oder «Das isch gloubs Fäderechöhli u kener Chrutschtile» sind nur ein paar der möglichen Antworten, die mir jetzt duch den Kopf gehen. Aber so schnell kann ich auf dem Velo nicht denken, als dass ich rechtzeitig so eine Replik hätte geben können, und sowieso ist es jetzt zu spät und damit müssig, weiter darüber zu sinnieren.

Ich möchte dem Trämeler auf diesem Weg einfach für die Nachfrage danken. Die Welt braucht mehr solcher menschenfreundlicher Leute!

Und jetzt: Montreux!

Bitte wählen

Bereits sind wieder vier Jahre um, wie doch die Zeit vergeht! National- und Ständeratswahlen stehen an, und wenn ich meinen Blog schon monatelang ruhen lasse, und dabei sogar die Gelegenheit ungenutzt verstreichen lasse, für das sowohl grosse als auch grossartige 30-Jahre-RBB-Jubiläumskonzert im Berner Münster unter dem Titel «Brass im Münster», das letzten Samstag, den 12. Oktober, über die Bühne ging und – so wage ich zu behaupten – ein voller Erfolg war, dann kann ich ihn, meinen Blog, wenigstens mit den wichtigsten Wahlen, die uns Schweizern alle vier Jahre bevorstehen, reanimieren.

Schau, wie schön mein ausgefülltes Couvert auf dem Tische sich präsentieren tut:

Brandfrisch ausgefüllt, zugeklebt und abgelichtet.

Schade nur, kann man nicht das Innere erspähen, schliesslich ist meine Wahlliste derart exzellent ausgefüllt, dass sich abschreiben für jedermann und -frau lohnt! Und genau deswegen entschliesse ich mich nun dazu, meine Wahlliste hier und jetzt zu veröffentlichen. Damit sich alle ein Beispiel nehmen und von mir abschreiben können. Ich habe den Deluxe-Smartvote-Fragebogen mit 75 Fragen ausgefüllt. Für den Ständerat ist die Wahlempfehlung wenig überraschend (Rytz/Stöckli). Für den Nationalrat habe ich von den Resultaten die 12 am besten übereinstimmenden Kandidaten und Kandidatinnen jeweils einmal auf meiner Liste notiert. Die 12 restlichen Listenplätze gehen dabei an die Liste 14 (Grüne – Junge Alternative JA!), mit welcher ich die grösste Listen-Übereinstimmung erzielt habe.

Hier die Nationalratskandidaten in absteigender Reihenfolge der Übereinstimmung gemäss Smartvote:

KandidatennummerKandidatennameListe
12.08.4de Meuron AndreaGRÜNE
13.16.1Klopfstein CaroleJunge Grüne
12.16.5Müller DavidGRÜNE
12.07.6Bühler DominiqueGRÜNE
06.06.8Fisch SofiaJUSO
13.12.9Gasser SaraJunge Grüne
13.14.5Brechbühler EstherJunge Grüne
13.02.1Zeilstra AnnaJunge Grüne
14.10.9Patzen SerainaGrüne – JA!
13.21.8Reusser MarlenJunge Grüne
06.14.9Koller LevinJUSO
12.02.5Trede AlineGRÜNE

Weil das alleine aber langweilig ist, hier noch ein paar Zahlen:

  • Von den 12 Kandidaten und Kandidatinnen sind 10 Frauen und 2 Männer. Fazit: Ich stehe auf Frauen.
  • Eine Kandidatin ist älter als ich, die anderen alle Jünger. Fazit: Ich bin alt.
  • Summiert man die Altersdifferenzen zwischen den Kandidaten und mir, kommt man auf -94 Jahre. Fazit: Ich bin nicht ganz 100.
  • Der durchschnittliche Listenplatz meiner Kandidaten ist 10⅔. Fazit: Ich bin eher ein Hinterbänkler.
  • Die älteste Kandidatin hat Jahrgang 1973, die Jüngste 1997. Fazit: Ich decke den gesamten Zeitraum von der Watergate-Affäre bis zum Tod Lady Dianas ab.
  • Die durchschnittliche Übereinstimmung zwischen den Kandidaten und mir laut Smartvote beträgt 82%. Fazit: Mein Jahrgang ist omnipräsent.
  • Es gibt unter meinen Kandidaten keine(n) mit meinem Jahrgang. Fazit: Mein Jahrgang ist doch nicht omnipräsent.
  • Obwohl ich mit Liste 14 die grösste Übereinstimmung habe, gehen 5 meiner Kandidatenstimmen an die Jungen Grünen (Liste 13), lediglich 1 an die Grüne – Junge Alternative JA! (Liste 14). Fazit: Wer sich darauf einen Reim machen kann, ist gescheiter als ich.

So viel dazu. Wie sieht’s bei dir aus? Couvert schon abgeschickt?

Fazit

Naja. 11 Bands waren in unserer Kategorie dabei, am Ende schnitten zwei davon schlechter ab als die RBB, was uns also auf den 9. Schlussrang katapultiert. Ich fand unseren Auftritt eigentlich recht solide, aber die Jury hat nun mal anders entschieden.

Schade zwar, aber immerhin hat der letzte Sonntag auch erfreuliche Resultate hervorgebracht, wenn man sich die Ergebnisse einiger Abstimmungen anschaut. Mit allen bin ich zwar nicht einverstanden, aber zumindest wurde die SBI gebodigt, und das ist doch schon mal sehr erfreulich.

Also, Montreux. Auf ein Nächstes!