BUNDESRAT MACHT DIE SCHWEIZ DICHT!!!Ii¡!!!¡¡!

Was reitet einen, der sein «Wir-müssen-leider-die-Filiale-geschlossen-halten»-Corona-Plakätli mit einem Blick-Bild schmückt?

Hui! Schweiz dicht! Der Plakatdesigner wohl auch.

Ob es wirklich Blick ist, weiss ich ja nicht. Aber es sieht verdächtig danach aus. Ebenso sieht es unnötig reisserisch aus. Aber vielleich bin ich auch nur überempfindlich.

Nein. Bin ich nicht. Das Plakat ist einfach schlecht. So einfach ist das.

Wo sind die Plakate hin?

Der Kälte wegen verschlug es mich heute mit dem Tram in die Stadt, wo ich mich dann zu Fuss in den Lauben herumdrückte, und feststellen durfte, dass es so kalt eigentlich gar nicht ist, aber das konnte ich im Vornherein ja noch nicht wissen, und schliesslich kann ich froh sein, das Tram genommen zu haben und mich dann zu Fuss in den Lauben herumgedrückt zu haben, denn vom Velo aus hätte ich die Entdeckung, von der ich berichten will, und die meiner hochwohlgelöblichen Leserschaft bestimmt nicht neu ist, mir aber schon, gar nicht erst machen können, und hätte demzufolge nun auch nichts zu Schreiben, was allerdings dem Prinzip «Unter der Woche täglich einen Beitrag – am Wochenende Sendepause» entspräche, obzwar dieses Prinzip sich in meinem Tagebuch nicht wirklich duchzusetzen vermag, denn den täglichen Beitrag unter der Woche, den muss man mit einer grossen Lupe suchen, und wird selbst dann nicht fündig, wenn man zusätzlich noch einen Spürhund zu Hilfe nimmt. Punkt! Endlich!

Ich drückte mich also in den Lauben herum, und unterschritt dabei auch den Käfigturm an jener Stelle, wo nun statt der Weinhandlung diese Grossmutterbeiz, die von aussen immer so gemütlich und urtümlich, nichtsdestotrotz aber auch irgendwie auf eine Art ganz modern aussieht, ihren Sitz hat. Und gleich daneben, immer noch unter dem Käfigturm, gleich daneben befindet sich die legendäre Kinoplakatwand.

Hinter einer Glasscheibe vor den Unbillen von Wetter und Vandalen geschützt kleistern sich dort die Kinoplakate aller aktuellen Filme aller Kinos der Stadt Bern nebeneinander, und es ist jeweiligen eine Freude, die kunterbunten Kreationen zu bestaunen.

Jedenfalls war es das, denn irgendwann während der letzten Wochen oder Monate muss jemand die gloriose Idee gehabt haben, die guten, alten Plakate aus Papier und Druckerschwärze durch kühle Flachbildschirme zu ersetzen, die nun das Kinoprogramm ziemlich charmelos rauf- und runterrattern. Zwar ist die leere Fläche zwischen den Bildschirmen in farbiges Licht getaucht, was mir aber noch lange nicht die Farbenpracht der ehemals zur Schau gestellten Plakate zu ersetzen vermag, nie und nimmer.

Schade, das.

Dafür hängen momentan überall in der Stadt andere Plakate. Wahlplakete. Dazu aber vielleicht ein andermal.