Ich habe die Lösung zu einem Problem entdeckt und würde mich schlecht fühlen, dieses neu angehäufte Wissen nicht mit der Welt zu teilen. Obwohl die Lösung wirklich auf der Hand liegt, brauchte ich etliche Jahre, um darauf zu kommen. Dies zeigt: Selbst einem Genie bleibt oftmals der schnelle Erfolg verwehrt. Nun aber – und hier noch geschwind ein Zitat aus Goethes Faust eingestreut als Reminiszenz an vergangene Theaterzeiten – zu des Pudels Kern:
Wie beinahe jeden Montag genoss ich auch zu Beginn dieser Woche die Klänge des Swiss Jazz Orchestras, diesmal in grooviger Variante, trotzdem aber mit dem begnadeten Tobias Friedli als noisy bastard in the back, was unüblich ist, da sonst jeweils Rico Baumann – oder zur Zeit halt Pius Baschnagel – die Groove-Night bestreitet. Aber item, ich drohe abzuschweifen.
Wie beinahe an jedem SJO-Konzert meldete sich auch letzten Montag meine Blase unangenehm zu Druck, denn mit Worten hat sie’s nicht so, und ich gab ihrem Drängen nach.
Wie nicht nur beinahe, sondern absolut, jedes Mal nach vollzogenem Urinierritual, wusch ich mir die Hände (ja, auch mit Seife. So viel Zeit muss sein) und wollte sie auch trocknen. Den Trocknungsvorgang übernimmt auf der Männertoilette im Bierhübeli so ein neuartiges Gebläse, man könnte sagen: Ein Dyson-Airblade-Generikum, dessen Marke mir soeben entfallen ist.
Und nun wird es interessant.
Mein Problem mit diesen Luftstrahlhändetrocknerapparaten ist folgendes: Die Anleitung empfiehlt, die Hände im Luftstrom auf- und abzubewegen. Für mich kommt das nicht in Frage, denn wie Sidi bereits vor über fünf Jahren festegestellt hat: beim Ab-Bewegen drückt man so das Restwassen grad direttamente in die Manschette und muss für den Rest des Tages mit nassen Ärmeln durch die Gegend schlendern. Meine Taktik war es deshalb immer, die Hände komplett hinein zu stecken und gaaaaaanz laaaaangsam wieder hinauszuziehen. Das funktioniert gar nicht mal schlecht, nur, wenn noch etwa die halben Finger im Gerät sind, stellt es bereits ab. Ich habe drum in der Vergangenheit Toiletten mit solchen Trockenapparaten stets mit nassen Fingerkuppen verlassen müssen.
Doch nun habe ich endlich – endlich!!! – die Lösung gefunden!
- Man stecke beide Hände bis zum Anschlag in den Trockner
- Man ziehe nur die eine Hand langsam raus, bis sie ganz trocken ist
- Man stecke die trockene Hand wieder rein
- Man ziehe nun die andere Hand langsam raus, bis sie ganz trocken ist
- Man freue sich des Lebens und der trockenen Hände!
Es ist schon verrückt, dass ich nun über fünf Jahre gebraucht habe, um auf diese simple Lösung zu kommen, nicht!? Dafür habe ich noch etwas entdeckt: Wenn man – derart die Hände trocknend – das Gerät nicht nur während 10, sondern während 30, 40 Sekunden beschäftigt (jedenfalls das im Bierhübeli), blinkt im Display plötzlich «E2». Was das wohl bedeuten mag?
So viel dazu. Und nun ab an die Fasnacht. Die Mutzis sind wieder unterwegs! Man sieht sich! Gute Nacht!