Der Saxophone Gesang

Es gibt Musik, und es gibt Musik. Mehrerlei Sorten, Arten, und Sparten derselben tummeln sich auf dem weiten Felde der künstlerischen Ausdrucksweise. Besonders angetan haben es mir momentan die sagenhaften Klänge der Captain Cook’schen singenden Saxophone.

Es ist Musik zum Schwelgen. Dem weichen Klang der himmlischen Aerophone ist zu entnehmen, dass die Musikanten ihr ganzes Herzblut, ja, ihre vollkommenste Hingabe in jede einzelne Note der musikalisch ausnehmend hochstehenden Kompositionen gesteckt haben. Der Schmelz der Melodieführung vermag das Herz anzurühren, dass einem warm wird ums Gemüt. Und erst die gekonnt dezente Begleitung durch Synthesizer-Klavier und Midi-Schlagzeug verleiht dem opulenten Klangensemble den letzen Schliff, der dem geneigten Hörer durch Mark und Bein fährt, ihn elektrisiert und nicht mehr loslässt, ihn gefangen nimmt in einer Welt aus Wohlklang und Harmonie.

Es ist Musik zum Träumen. Die zarten Akkorde und Melodien vertreiben selbst die hartnäckigsten Sorgen des Alltags aus jedem Herz, die Seele wird frei und entfaltet sich in Anbetracht solch graziöser Klangbildung, solch sanfter Artikulation, solch enigmatischen Musizierens.

Es ist Musik zum Verlieben. Die Stücktitel, als da wären: «Schenk mir deine Zärtlichkeit», «Romantic Dreams», «Traumschiff der Liebe» oder «Zauber der Gefühle», sagen bereits mehr als tausend Worte. Den sanften Klängen der singenden Saxophone lauschend sieht man sich auf einem weissen Schimmel über den karibischen Sandstrand in den Sonnenuntergang reiten, die laue Seebrise im Haar und die Liebste im Arm.

Lieber Leser! Denkst du auch gerne an deine Mutter?

Ein wenig Werbung

Nun noch ein wenig Werbung, denn der letzte Beitrag liegt derart lange in der Vergangenheit, dass meine hochwohlgelöbliche Leserschaft wohl beinahe jeden Mist akzeptieren würde, den ich schreiben täte, käme es hart auf hart. Da ich aber meiner intelligenten Leserschaft nicht einfach jeden Mist bieten will, mache ich nun eben Werbung. Und zwar musikalische!

Am 4. Juni steigt ein Konzert. Am 5. Juni auch. Und auch am 6. Juni! Aber der Reihe nach.

Das Variaton Projektorchester, im WWW zu finden unter www.variaton.ch, hat im allerbrandneuesten, aktuellen Projekt wieder einmal das Gelbe vom Ei hervorgezaubert und tritt mit Prokofiew und Debussy auf. Dies am 4. und 5. Juni, jeweils um 20:30 in der Dampfzentrale Bern. Vom Herrn Prokofiew spielen wir (ja, ich bin auch dabei) das Ballett «Romeo und Julia», vom Herrn Debussy führen wir «Prélude à l’après-midi d’un faune» auf, was zusammen mit Lichtshow und künstlerischer Raumgestaltung ein wahrhaftig fulminantes Programm zu werden verspricht. Billette gibt’s im Vorverkauf beim Krompholz, und natürlich an der Abendkasse (ab 19:30). Wer mehr wissen will, soll sich auf die Variaton-Website begeben. Oder noch besser: einfach vorbeikommen!

Und was läuft dann am 6. Juni? Ich weiss: Züri West und Patent Ochsner auf dem Bundesplatz. Ein alter Hut. Die hört man jedes zweite Jahr auf dem Güsche, und sowieso rund um die Uhr im Radio. Jedoch – noch jemand anders spielt auf! Und zwar die RBB zusammen mit dem SIBO! Wir spielen um 19:30 in der Französischen Kirche in Bern und freuen uns auf Publikum – bei Gratiseintritt mit Kollekte sollte solches wahrlich massenhaft erscheinen!

Und wenn wir schon bei Musik sind, kann ich noch une petite anecdote anfügen: Roman chauffierte das Auto durch die kurvenreiche Chutzenstrasse, als uns ein Velofahrer entgegenkam, und ich nicht um ein «I verrecke!» umher kam – fuhr uns doch da tatsächlich der Klaus Widmer entgegen, jener Klaus Widmer, der Montagabend für Montagabend mit dem SJO im Huerebibeli die Stimmung zum Sieden bringt! So wie auch gestern Abend, als das letze SJO-Konzert der Saison 07/08 über die Bühne ging, und mir einen wunderbaren Start in den Sommer beschert hat. Ich werde von nun an bis im Oktober Montagabends wieder Trübsal blasen müssen.

Oder gegen Corni im Schach verlieren.

Gala-Night

Fly Me To The Moon, Fever, My Funny Valentine, You Might Need Somebody, Cry Me A River und wie sie alle heissen, diese zeitlosen Klassiker … heute hat es sich wirklich wieder mal gelohnt, ins Bierhübeli zu gehen!

Wenn man nun noch die Stimme und Energie von Sibylle Fässler mit dem Gesangsstil von Daniela Sarda kombinieren würde, dann hätte man wahrscheinlich die perfekte Sängerin.

Blockflöte ist jazztauglich

Im Bistrot Marzer war ich vorher ja noch nie. Schade eigentlich, denn die Atmosphäre ist unerchant gemütlich, besonders dann, wenn noch musiziert wird. Und genau eine solche Musikation war auch der Grund für meine heutige Anwesenheit im Bistrot.

Das ELT-Trio, wie sich die Zusammensetzung aus Eva (Kontrabass), Luc (Trompete) und Tinu (Gitarre) nennt, spielte auf, einen ganzen Haufen  Weihnachts-Jazz-Klassiker, von Rudolph, dem rotnasigen Rentier, über den Samichlaus, der in die Stadt kommt, bis hin zum Wunschlied, es möge doch schneien, zum Abschluss gab’s sogar noch ein Wasser zum Trinken, ich war hin und weg.

Die Oberklassiker jedoch waren die Special Guests, insbesondere ausgerechnet jener, dessen Name mir jetzt gerade entfallen ist. Grundschulfeeling kam auf, als er und der Trompeter zu Blockflöteln begannen, und  den allseits bekannten Jazzstandard zum Besten gaben, dessen Namen mir momentan ebenfalls auf mirakulöse Art und Weise entfallen ist. So eine Blockflöte, die passt irgendwie ganz hervorragend zum Jazz, auch  wenn man dies nun nicht gerade erwarten würde. Aber es ist so! Schade nur, dass nach dem einen Stück die Blockflöten bereits wieder versorgt wurden.

Und nun: Um der rezensiven  Färbung dieses Beitrages die Schärfe zu nehmen, wollen wir an dieser Stelle auf eine unglaublich lustige Website aufmerksam machen, die meiner hochwohlgelöblichen Leserschaft hoffentlich etliche Minuten ungetrübten Amusements bescheren wird: Die Liste der Schlechtesten Album-Covers aller Zeiten™.