Da der Hunger ein Problem ist, welches mich am Arbeitsplatz unablässig begleitet, hatte ich mir schon vor langem vorgenommen, endlich etwas dagegen zu unternehmen. Beim heutigen Mittagessen hatte ich dann den Geistesblitz: Einkaufen lautet die Lösung sämtlicher Probleme, die mit einem Hungergefühl im Büro zusammenhängen! Mit meinem geschätzten Arbeitskollegen J. G. aus B. begab ich mich also nach dem Mittagessen in die Migros, um für den Nachmittag dem Hunger in Form von Karotten vorzubeugen. Dass es gerade Karotten sein sollten, hat nicht weniger als fünf gute Gründe:
- Karotten sind günstig.
- Karotten sind lecker.
- Karotten sind gesund.
- Karotten können mit dem Mund gegessen werden, derweil die Hände frei für Tipp- und Klickarbeit sind.
- Eine Karotte im Mund sieht einfach unglaublich gut aus. Jedenfalls eine Karotte in meinem Mund.
Mein geschätzter J. G. war nicht ganz meiner Meinung und machte sich auf die Suche nach Bananen. Mich traf beinahe der Schlag, als ich ihn zurückkehren sah: Er hatte nicht, wie sonst üblich, einen Bund Max-Havelaar-Fairtrade-Bananen gepackt, sondern die billigen und bösen Chiquita-Ich-bin-ein-Menschenverachter-und-Umweltschänder-Bananen. Keine Frage, dass ich sofort begann, ihm ins Gewissen zu reden. «Das chasch nid mache. Du weisch doch so guet wi ig, dass Chiquitabanane weder umwäutverträglech no mönschewürdig aabbout wärde! Süsch choufsch ömu o immer Havelaar!» sprach ich. Er erwiderte, von den Havelaarbananen gebe es immer nur mindestens ein Viererpack und das sei ihm zu viel, die würden dann im Büro verrotten und damit sei auch niemandem geholfen.
Dies sah ich ein, und bot einen Kompromiss an: «Du nimmsch itz Havelaar, derfür choufi dr d Heufti dervo ab. Wüu du weisch: D Chiquitabanane wärde vom Tüüfu persönlech pflückt!» Hierauf drehte sich eine Kundin, welche zufälligerweise neben dem Havelaarbananengestell stand, zu uns um und pflichtete mir bei: «Genau so isches!» bestätigte Sie meine teuflische Aussage.
J. G. liess sich von soviel Argumentationstalent schliesslich überzeugen und kaufte die Havelaarbananen. Eine gute Tat. Bravo.