Ich werde den Eindruck nicht los, dass ich mich bereits seit geraumer Zeit nicht mehr öffentlich enerviert habe. Diesen Umstand gedenke ich sogleich zu bereinigen.
Zuerst aber noch alles Gute fürs 2017. So.
Jetzt wieder zurück zu blutdruckerhöhenden Themenbereichen, die auch dich nicht kalt lassen sollten.
Da kommt also dieser Chinese nach Bern auf Staatsbesuch, Xi Jinping heisst er und ein Menschenrechtsverächter ist er. Und was tun unsere Behörden? Drei Helikopter lassen sie unablässig über der Stadt lärmen, in unerträglichem Tiefflug, und verbraten so wahrscheinlich mehr Steuergelder, als ich in meinem ganzen Leben je bezahlen kann. Ganz zu schweigen von der damit einhergehenden Luft- und Lärmbelastung.
Derweil schicken sich schwerstgepanzerte Polizeikordons an, den Bundesplatz abzuriegeln, damit das zarte Pflänzchen von Regierungschef nicht zu hören und sehen bekommen muss, dass es auf der Welt durchaus Leute gibt, die nicht mit seiner Politik einverstanden sind – zum Beispiel Tibeter, die gerne in einer freien Heimat leben würden. Stattdessen werden ebenjene Tibeter von der Polizei verhaftet, während pro-chinesische Demonstranten auf dem Bundesplatz munter ihre Fähnchen schwenken dürfen. Sieht so Meinungsfreiheit aus?
Könnte unsere geschätzte Regierung bitte – anstatt dem Despoten mit Freihandelsverträgen in den Allerwertesten zu kriechen – die humanitäre und rechtsstaatliche Tradition der Schweiz hoch halten und sich bei Herrn Xi für die Einhaltung der Menschenrechte in seinem Reich einsetzen?
Und könnte sie es unterlassen, mich mit Hubgeschraube zu belästigen? Ich wäre äusserst dankbar.