Ich bin nun schon seit geraumer Zeit zurück, die ersten og-Konzerte sind soeben vorüber, die letzten folgen nächstes Wochenende und danach wird alles seinen gewohnten Gang nehmen. Zeit, einen Schwank aus meinem Leben zu erzählen!
Wie meine Leserschaft nicht weiss, denn ich habe es noch nicht erwähnt, bin ich letzte Woche tagtäglich mit dem Velo zur Arbeit gefahren. Ich habe dabei zünftige Erfahrung sammeln können, was die provisorische Verkehrsführung beim Henkerbrünnli angeht. Sowieso hatte ich mich schon seit Jahren über die nicht ganz offensichtliche Anordnung der Velowege bei der grossen Kreuzung dort hinter der Reithalle gewundert.
Heute sollte aber alles anders kommen. Als ich frühmorgens vom Bollwerk links um die Reitschule herum abbog, fielen mir, meinen gewieften Augen sei Dank, sofort die «Vorsicht, neue Verkehrsführung (VELO)!»-Schilder auf. Aha, dachte ich, neue Verkehrsführung für die Velos. Jetzt heisst es aufpassen! Denn ich bin ein vorsichtiger Velofahrer, habe ich mir doch sogar einen Helm gekauft.
Ich kurvte also um die Reitschule herum und kam zu obengenannter Kreuzung. Dort standen Menschen in Leuchtweste, zwei von ihnen waren damit beschäftigt, ein Klebeband auf der Strasse zu montieren, und der dritte stellte sich mir, der ich mit wahnsinniger Geschwindigkeit, doch dazu später, anbrauste, in den Weg. «I d Länggass geits hie rächts düre!» schrie er mir zu, mir mit dem Armen vor dem Gesicht herumfuchtelnd und mich beinahe aus der Bahn werfend. Da ich aber mein Fahrrad so unglaublich gut im Griff habe, dass es schier unglaublich ist, vermochte ich ihm auszuweichen, zwängte mich an ihm vorbei und parierte: «Aber i mues ids Tiefenou!» «Aha, i däm Fau muesch hie links düre.» Womit er mir nichts Neues erzählte, denn ich hatte die Markierung TIEFENAU bereits vorher bemerkt gehabt. So dachte ich mir bloss Gschtabi, gang dänn und pedalte hinfort. Wiederum mit wahnsinniger Geschwindigkeit, denn siehe! ich hatte mich vor der Abfahrt einer Fähigkeit des iPhones erinnert: GPS-Tauglichkeit.
Und so hatte ich den Empfänger auf Sendung gestellt und mich so von dannen gemacht, in Worblaufen dann Bilanz gezogen, und komme nun zu folgendem Schluss: Wenn mir mein iPhone sagt, die Höchstgeschwindigkeit habe 61.3 km/h betragen, dann stimmt das, denn Apple kann es sich nicht leisten, lügende Geräte zu produzieren. Ich sehe also meine Behauptung von vor zwei Monaten, ich führe mit wahnsinniger Geschwindigkeit durch die Lande, hochoffiziell bestätigt. Keine Widerrede.
Der Beweis folgt auf dem Fusse, in Form eines – wie von This bereits einmal gewünschten – GPS-Tracks, den ich doch gleich auf Google-Maps verlinke. Siehe!