Wegen banal geschlossen

Solch eine sagenhafte Resonanz auf einen simplen Beitrag hätte ich mir ja nie träumen lassen! Es begann eigentlich ganz beschaulich, heute Morgen: Als erster beschwerte sich Casi, mein letzer Beitrag sei banal. Nicht lange liessen Reufi und Amsi mit derselben Aussage auf sich warten, bald darauf hatte ich dieselbe Meinung auch von Axooh, Julien, Ganto, Dezi und wem-weiss-ich-noch-allem zu hören bekommen.

Keine Frage: Ungerechtfertigte, negative Kritik weiss ich mit Vehemenz von mir zu weisen und mit harten Worten abzustrafen. Nun, als Reaktion auf meine faire Verteidigung, die an Kraftausdrücken mitnichten sparte, ging aber erst recht los, was ich im Nachhinein betrachtet direkt als Wettbewerb hätte auslegen können. Diesmal war es Reufi, der mir als erster den folgenden Satz schrieb:

«i möcht hie mau bemerke, dasi nid eifach nume gäge dini blog bi, sodern gäge di persönlech» (sic)

Die weitere Reihenfolge weiss ich nicht mehr genau, aber im Minutentakt taten es dem Reufi nun Casi, Amsi, Ganto, Axooh und Julien gleich (man kommt nicht umhin, ein gewisses Mitläufertum festzustellen), sodass ich innerhalb weniger Minuten um 6 neue Todfeinde reicher geworden war. Da 6 eine schauderbar unschöne Zahl ist, stellte ich in Aussicht, nach der Zehnten derartigen Beleidigung meinem Unmut öffentlich, sprich: bloggerisch Luft zu verschaffen.

Vorhin, beim Starten des Computers, wurde ich zuerst einmal von einer Sofortmeldung begrüsst, im Fachjargon nennt man diese Nachrichten Instant Messages. Sie stammte von einer mir unbekannten ICQ-Nummer, die mich heute Nachmittag bereits auf banale Art und Weise beleidigt hatte. Dies also ist Todfeind Numero VII. Nummer 8 findet sich in Gestalt des Dezi, der mir via Elektronikpost die Freundschaft aufgekündigt hat, und Todfeind Nº. 9 darf sich der Mattermichu nennen, von welchem eine derart geartete E-Mail zu bekommen mich nicht wenig überrascht, deswegen aber umso mehr gefreut hat.

Und wo ist der 10. Beleidiger? Der hat es wohl nicht mehr geschafft. Jedoch bin ich von der Menge der Rückmeldungen derart überwältigt, man könnte sagen, zu Tränen gerührt, dass ich für einmal Neune gerade sein lassen will, und euch allen, die ihr mir auf solch charmante und liebenswürdie Art und Weise zu verstehen gegeben habt, wie sehr ihr mich alle mögt, meinen allerherzlichsten Dank aussprechen möchte. So macht Schreiben Freude! 😀

Das unliebsame kleine Detail, dass seit vorhin mein ICQ bei jedem Verbindungsversuch nullkommaplötzlich seinen Geist aufgibt, weil irgend ein UTF-8-Fehler auftritt, könnte man natürlich als Abneigungserklärung seitens ICQ mir gegenüber verstehen. Und somit wäre das Zehnerpack voll.

Wahrlich, ich sage euch!

So kommet her, und lasset euch gesagt sein. Es begab sich aber vor nicht allzulanger Zeit. So kamen die Menschen.

Und sie frugen: Weshalb aber stehet hier dieser Buchstabe?

Und er aber sprach: Wahrlich, ich sage euch. Es muss sich handeln hierbei um einen Fehler in der Schrift!

Und die Leute frugen, und also frugen sie: Was aber sollen wir anfangen damit?

Er aber antwortete, und also sprach er: So gehet hin, ihr, die ihr seid voller Zweifel, und schreibet den Betreibern dieser Seite des Netzes. Und also teilet ihnen mit, es habe sich ein Fehler in der Schrift eingeschlichen auf dieser ihrer Seite im Netz. So gehet hin und saget ihnen, sie mögen korrigieren diesen Fehler, auf das Besserung und Linderung einkehren mögen auf dieser unserer Erde.

… oder wie würdest du es umschreiben, wenn aus dem profanen Egelsee plötzlich ein göttlicher Engelsee wird? Gefunden auf map.search.ch.

Die Uhr ist beim Doktor

Es antwortet!

Für die Jungmannschaft unter meiner hochwohlgelöblichen Leserschaft will ich noch einmal kurz in Erinnerung rufen, dass ich kürzlich ein E-Mail geschrieben habe, weil die Uhr am Bundesplatz ihrer Zeiger beraubt wurde. Nun denn, heute kam die Antwort.

Nach wie vor scheint das ewb für die Uhren im öffentlichen Raum zuständig zu sein, wir mir der nette Herr Loosli vom Tiefbauamt mitgeteilt hat. Er hat dahingehend Abklärungen getroffen, und mir die Antwort der zuständigen Stelle direkt weitergeleitet. Demnach ist der Antrieb der Uhr kaputt. Zur Reparatur wurde sodann das Uhrwerk mitsamt den Zeigern ausgebaut. Nun ist aber irgendetwas so gräuslich kaputt, dass die Uhr zum «Doktor» (sic) geschickt werden muss. Immerhin sollte morgen eine Ersatzuhr installiert werden. Ich bin ja mal gespannt.

SJO-Gala-Night

Dass am Montag ein solcher Beitrag erscheint, hat beinahe schon Tradition, wenngleich mir langsam die Ideen ausgehen, was ich über die Thematik noch neues schreiben könnte, ist meine Begeisterung für das SJO doch gemeinhin bekannt. Und trotzdem ist halt nicht jedes Konzert genau gleich, so dass ich auch heute wieder von einer Individualität berichten kann.

Es war Gala-Night. Der Specialguest war zwar Roman Schwaller, den ich erst seit heute als grossen Sexophonisten kenne, aber trotzdem kam kaum ein Stück ohne Posaunensolo aus. Und wie meistens spürte man auch heute den dem SJO ganz eigenen Chop-Factor, pardon: Tschopp-Faktor. Ein echter Showman ist er, der Andreas, oder Matthias?, Tschopp. Wie nun sein wirklicher Vorname lautet, darauf konnten sich Roman Schwaller und Till Grünewald, die sich die Ansagen teilten, bis am Schluss nicht einigen. Obgleich ich Tills Variante, also dem Andreas, mehr Glauben schenke.

Und nach dem Konzert folgte der Schock des Abends. Wir sassen noch gemütlich an unserem Tischchen, als gerade der Tobias Friedli vorbeirauschte. Ja, das ist der vom Schlagzeug, der mit dem schönen Nachnamen, bei dessen Klang man unweigerlich an die schönen, grünen Weiten des lieblichen Emmentals denken muss, denn da stammt ein echter Friedli her. Er rief gerade einem Musikerkollegen etwas zu, und ich konnte zuerst gar nicht glauben, dass jene Wörter wirklich seinem Munde entstammten. Diesem Mund, dem ich stets, ganz selbstverständlich, ein wunderbar ländliches Berndeutsch angedichtet habe. «Nääi, er kännt mich überhäupt nööd!», tönte es! Breites Züritüütsch, der Dramatik halber hier ein wenig überspitzt wiedergegeben, aber nichtsdestotrotz Züritüütsch! Da also krachte meine Traumwelt in sich zusammen, und ich bin also nun definitiv in der Realität gelandet. Von nun an glaube ich an nichts mehr.

Uhr minus Zeiger gleich E-Mail

Wenn schon nichts passiert, so muss man halt etwas zum Passieren bringen, mit anderen Worten: Eine Aktion starten. Wie du vielleicht auch bemerkt hast, fehlen der Uhr am Bundesplatz die Zeiger. Was soll man mit einer zeigerlosen Uhr anfangen? Eben. Ich habe also dem Tiefbauamt wieder mal ein E-Mail geschrieben …

Sehr geehrte Damen und Herren,

an der Südfassade des Café Fédéral (Bärenplatz 31, Ecke Bundesplatz)
befindet sich eine Uhr, wie sie an vielen öffentlichen Plätzen in der
Stadt Bern anzutreffen ist. Leider fehlen ihr seit geraumer Zeit die
Zeiger, was das Ablesen der Uhrzeit zu einem sehr schwierigen, wenn
nicht gar unmöglichen Vorhaben verkommen lässt.
Als Zugehöriger jener Bevölkerungsschicht, die weder Armbanduhr noch
Mobiltelefon besitzt, bin ich immer sehr froh, wenn ich im öffentlichen
Raum eine funktionierende Uhr antreffe, um mir meinen Tagesablauf mit
Hilfe der zur Verfügung gestellten Zeitinformation strukturieren zu
können. Umso schmerzlicher ist für mich deshalb der Verlust der Zeiger
an besagter Uhr.
Ich wollte mich deshalb bei Ihnen höflich erkundigen, ob, und falls ja,
wann die Uhr wieder instand gestellt werden wird.

Freundliche Grüsse,
Manuel Friedli

Ich freue mich bereits auf die Antwort!