Es guets Nöis!

Ich löse mich nun, nach etlichen Beschwerden seitens Teilen meiner hochwohlgelöblichen Leserschaft, von den Toiletten- und Pissoirbeiträgen, und somit von der mir angedichteten Fäkalfixierung, und wünsche im heutigen Beitrag lediglich ein frohes neues Jahr.

Obschon es mir im Grunde genommen widerstrebt, zu einem vollkommen arbiträren Zeitpunkt aus einem vollkommen willkürlichen Grund ein Fest zu feiern– Moment. Das tut es ja gar nicht! Mag der Zeitpunkt auch noch so zufällig, der Grund auch noch so gesucht sein (weshalb muss das neue Jahr gerade am 1. Januar beginnen? Weshalb überhaupt ein neues Jahr, das Leben geht doch einfach weiter? Und wieso feiert man, wenn man denn schon feiern muss, nicht mittem im Sommer, wo es wenigstens warm wäre, und man bei Wüschtli vom Grill und einem Bier neben der Aare plegeren könnte? Aber item …), ein Fest feiern sollte man allemal!

Deshalb also wollen wir morgen das alte Jahr verabschieden und das neue mit offenen Armen empfangen. Meiner hochwohlgelöblichen Leserschaft, auch jenem Teil davon, der sich in letzter Zeit vermehrt beschwert hat, wünsche ich einen guten Start und einen noch viel besseren Verlauf im 2008. Bleibt mir treu, merci.

Ich persönlich verabschiede mich nun für ein paar wenige Tage in die Weiten der waadtländer Alpen. Ufwiderluege!

Auch die Toilette ist ganz normal

Dass ein Pissoir ganz normal ist, auch im Bellevue, das weiss meine hochwohlgelöbliche Leserschaft mittlerweile. Dass auch die Fäkalierfazilität dem Fünfsternestandard entspricht, kann ich seit heute bezeugen.

Ich musste dringend, und war in der Gegend, also ergriff ich die Gelegenheit und trat ins Bellevue ein. Ennet der Drehtüre war einer mit Staubsauger, der sagte etwas zu mir, das ich nicht verstand, und schon hatte ich Bange, er wolle mich inauskomplimentieren. Auf mein schüchternes «Wie bitte?» jedoch wiederholte er sein soeben Gesagtes: «Guete Abe», und ich war erleichtert und konnte dasselbe zurückwünschen.

Mittlerweile schon ein wenig geübt in solchen Dingen steuerte ich direkt auf die Réception zu und fragte, unglaublich höflich, ob ich die Toilette benützen dürfe. «Aber klar», kam postwendend die Antwort, und so trat ich ein, aber alles sah eigentlich so aus wie beim letzten Mal. Nur dass ich diesmal nicht das Pissoir, sondern die richtige, grosse Toilette benutzte, die, und das muss gesagt sein, allen Komfort bietet, den man von einer handelsüblichen Toilette erwartet. Aber auch nicht mehr.

Nach erfolgreicher Erledigung meines Geschäftes verliess ich den Ort, und beim Hinausgehen wünschte mir der Staubsaugerbediener einen schönen Abend, und gab der Drehtüre einen gehörigen Mupf, so dass ich mich nicht selber bemühen musste, sie in Schwung zu bekommen. Ein wahnsinniger Service! Sogar die Drehtüre wird bedient!

Ob so viel Luxus wird man verständlicherweise müde, und so empfehle ich mich denn mit den allerbesten Wünschen zur Nachtruhe und Nachweihnachtszeit.

Gute Nacht!

Objektophilie

Nun wird’s lustig. Denn Spam hat durchaus auch amüsante Seiten zu bieten.

Von «S. Schmidt» erreichte mich ein Mail mit dem aussagekräftigen Betreff «Neue Anschrift». Das alleine wäre ja noch nicht bloggenswert. Doch der Inhalt ist es. Bezugnehmend auf das Telefonat, das ich anscheinend am 11. September geführt haben soll (wahrscheinlich war ich da auf Drogen, ich kann mich nämlich nicht mehr daran erinnern) wird mir mitgeteilt, dass eine neue Erotikseite online gehe. Die Adresse kann man sich wunderbar merken, kurz und prägnant, wie sie ist: liebezumaschinenfetischismus-objektophilie.de. Aah, ich bedanke mich für die Nachricht! Endlich eine Seite für Männer, die meine Leidenschaft teilen, die sich kaum zurückhalten können, wenn sie eine schöne Pleuelstange sehen, beim Anblick eines Telefons in Wallung geraten und in Liebestollheit verfallen, wenn ihnen ein Elektromotor begegnet!

Es muss hier noch gesagt sein, dass ich keine Verantwortung übernehmen kann, wenn du die erwähnte Seite besucht, und dir dadurch Schaden entsteht!

Kann man das noch Inflation nennen?

Heute Abend wollen wir uns finanzmathematischen Kalkulationen widmen.

Vor geraumer Zeit, das ist noch gar nicht so lange her, da kostete an einem Montagabend im Huerebibeli eine Stange vierfrankenfünfzig, und die Stange fasste handelsübliche 3.3 Deziliter. Mit ein wenig Goodwill darf man das einen Drittelliter nennen, was wiederum mit einer hundskommunen Multiplikation einen Literpreis von 3 × Fr. 4.50 = Fr. 13.50 ergibt.

Vor circa einem Monat dann ist es geschehen. Ich bestellte, wie üblich, «e Schtange», bekam ein 3.3-dl-Glas voller Bier und den Bescheid, es koste «füf Franke, bitte». Hoppla! Naja, dann ist halt das Trinkgeld direkt eingerechnet. Trotzdem wollen wir das im Literpreis ausdrücken, des Vergleiches halber. Mit der bereits oben angewandten Näherung des Drittelliters, und derselben (aber adaptierten) Multiplikation, kommen wir auf folgendes Ergebnis: 3 × Fr. 5.- = Fr. 15.-. Eine Preissteigerung von satten Fr. 1.50 pro Liter.

Und heute, da ist es schon wieder passiert: «E Schtange, bitte», wurde  quittiert von «Das macht de vierfüfzg, bitte.» Oh Wunder, dachte ich, eine Verbilligung? «Es isch drum itz nöi zwe-e-haub Dezi», wurde heimlifeiss nachgeschoben, was den scheinbaren Preisnachlass rechtfertigte. Ich kam ins Grübeln, wenig später ins Rechnen, und präsentiere dir hier das ungeheuerliche Resultat: Bei einer Stangengrösse von 2.5 dl kommen wir auf einen Literpreis von 4 × Fr. 4.50 = Fr. 18.-. Das sind nocheinmal ganze drei Franken mehr als vorher!

Potztausend! Somit bezahle ich nun für dieselbe Menge den Preis einer ganzen Stange zusätzlich, als noch vor wenigen Wochen! Frech, frech, diese Huerebibeler. Aber nun kann ich ja einige Wochen Geld sparen, denn das nächste Konzert des SJO findet erst wieder am 7. Jänner MMIIX statt. Endlich wieder mal Latin-Night!

Blockflöte ist jazztauglich

Im Bistrot Marzer war ich vorher ja noch nie. Schade eigentlich, denn die Atmosphäre ist unerchant gemütlich, besonders dann, wenn noch musiziert wird. Und genau eine solche Musikation war auch der Grund für meine heutige Anwesenheit im Bistrot.

Das ELT-Trio, wie sich die Zusammensetzung aus Eva (Kontrabass), Luc (Trompete) und Tinu (Gitarre) nennt, spielte auf, einen ganzen Haufen  Weihnachts-Jazz-Klassiker, von Rudolph, dem rotnasigen Rentier, über den Samichlaus, der in die Stadt kommt, bis hin zum Wunschlied, es möge doch schneien, zum Abschluss gab’s sogar noch ein Wasser zum Trinken, ich war hin und weg.

Die Oberklassiker jedoch waren die Special Guests, insbesondere ausgerechnet jener, dessen Name mir jetzt gerade entfallen ist. Grundschulfeeling kam auf, als er und der Trompeter zu Blockflöteln begannen, und  den allseits bekannten Jazzstandard zum Besten gaben, dessen Namen mir momentan ebenfalls auf mirakulöse Art und Weise entfallen ist. So eine Blockflöte, die passt irgendwie ganz hervorragend zum Jazz, auch  wenn man dies nun nicht gerade erwarten würde. Aber es ist so! Schade nur, dass nach dem einen Stück die Blockflöten bereits wieder versorgt wurden.

Und nun: Um der rezensiven  Färbung dieses Beitrages die Schärfe zu nehmen, wollen wir an dieser Stelle auf eine unglaublich lustige Website aufmerksam machen, die meiner hochwohlgelöblichen Leserschaft hoffentlich etliche Minuten ungetrübten Amusements bescheren wird: Die Liste der Schlechtesten Album-Covers aller Zeiten™.