Wasser marsch, bitte. Ich habe Durst!

Nichts ahnend und guter Dinge kam ich heute vom Mittagsspaziergang zurück und gedachte, mir ein Glas Wasser zur Erfrischung zu gönnen. Da unser Haushalt nicht mit Mineralwasser aus der Flasche ausgestattet ist, sondern mit einem funktionierenden Wasserhahn, hielt ich das Glas also unter den Hahn und drehte auf.

So weit, so gut. Nur, das «funktionierend» nehme ich nun schleunigst zurück. Ein bisschen gurgelte und blubberte es, aber Wasser kam keins. Ein Verdacht keimte in mir auf, und eine kurze Nachfrage beim Nachbarn bestätigte meine düstere Vermutung: Die Berner Elektrizitätswerke, welche zur Zeit die Strasse vor unserem Haus aufreissen, damit wir bald mal mittels einer gläsernen Faser mit der Welt verbunden sind, haben eine Wasserleitung getüpft und unser Haus trockengelegt. Scheint ganz so, als dass Pannen überall passieren können.

Nun dürste ich also bereits seit zweienhalb Stunden und nehme mir fest vor, mir nie mehr irgendwelche Vorwürfe zu machen, wenn in einem Online-Shop eines grösseren Schweizer Transportunternehmens mal ein Fehler auftritt, den ich verursacht haben könnte. So tragisch ist das ja wohl gar nicht.

Die erste Spende

Vielerlei Dinge geschehen irgendwann mal zum ersten Mal im Leben. Das erste Wort, der erste Schritt, der erste Zahn, der erste Suff, der erste Schultag, der erste Kuss, die erste Schleglete, der erste Aareschwumm (ich kann noch lange!), die erste Wohnung, der erste Lohn, die erste Anstellung, das erste Haustier, das erste Piercing, der erste Ehekrach, das erste Kind, das erste Mal, der erste Knochenbruch, die erste Wanderung (ich hab noch lange nicht genug!), die erste Zeile Code, das erste Natel, das erste Auto, die erste Scheidung, der erste Flug, der erste Ausflug ins Verkehrshaus Luzern (oder von mir aus ins Technorama), die erste Aufregung, die ersten Ferien (nun ist aber langsam gut!), das erste Güschefescht, die erste Brille, das erste Plüschtier, der erste Fussballmatch, die erste Hürde, der erste Blogeintrag, die erste Hypothek, der erste Wespenstich, der erste Haarschnitt, der erste Atemzug oder die erste Blutspende. Vielleicht nicht zwingend in dieser Reihenfolge, und vielleicht auch nicht alles davon.

Ich habe einiges davon erlebt, und seit Donnerstag, 18. Juli 2013, 11:20 Uhr auch letzteres, denn ich habe Dein Leben mit Meinem Blut gerettet. Vielleicht. Ob mein Blut brauchbar war, weiss ich ja noch nicht.

Aber gespendet habe ich es jedenfalls, und das ging so:

Mit vorausgefülltem Fragebogen kam ich leicht ausser Atem und mit erheblich erhöhtem Puls an. Mein desolates Zeitmanagement hatte mich zu einem Spurt gezwungen, wenn ich um 10:30 pünktlich erscheinen wollte. Den Spurt hätte ich mir allerdings schenken können, musste ich doch noch ein Weilchen warten, bis die Eintrittsärztin frei war und sich meiner annehmen konnte. Ich überbrückte die Wartezeit derweil mit drei kleinen Toberonen, 4 Schöggeli und einem Fläschli Wasser.

Als ich an der Reihe war, wurde zuerst mein Blutdruck gemessen (ich fiel schon beinahe in Ohnmacht, nur weil ich meinen Puls unter der Druckmanschette spürte – ich hasse so Zeug! Blut, Puls, Herz, Nadeln – alles Teufelszeug!), der Puls genommen («Dir heit chline höche Puls. Sit dr e bitz närvös?» Jaja, ich schob’s auf die Nervosität. Die nette Dame musste ja nicht um mein desaströses Zeitmanagement und den dadurch implizierten Spurt wissen) und der Fragebogen kontrolliert. Es sprach nichts dagegen, mir Saft abzuzapfen, und so durfte ich ein Zimmer weiter, wo mich auch schon die nächste Ärztin erwartete. Die bot mir Traubenzucker an, stach mir in den Finger, um meinen Hämoglobinwert zu messen (war hoch genug), und nachdem sie mich dann im System erfasst hatte (Erstspender. Das dauert dann ein Weilchen), wies sie mich an, es mir auf einer Liege meiner Wahl gemütlich zu machen. Meine Wahl fiel auf eine Liege ganz am andern Ende des Raumes, wo mich auch schon die dritte Ärztin in Empfang nahm. «Grüessech, dir sit dr Herr … Manuel Friedli?» (sie hatte auf meinem Fragebogen gespickt). Ich bejahte. Danach musste ich mein Geburtsdatum nennen und es konnte losgehen. Sie drückte ein wenig an der rechten Armbeuge herum, dann an der linken, und entschied sich, mich links zu stechen. «So, itz dänket eifach a öppis schöns, u de ich das scho gly überstande.» Super. Denken Sie doch selber an öppis Schönes! Der Anblick von Nadeln und Blut treibt mir den Angstschweiss aus allen Poren, wie soll ich mich da entspannen, wissend, dass mir gleich die linke Armbeugenvene aufgestochen wird!

Trotzdem gab ich mir natürlich redlich Mühe. Ich dachte an grüne Matten und blaue Ozeane, an schneebedeckte Bergketten, frische Luft und hellen Sonnenschein, ich wanderte im Geiste durch blumige Wiesen und kühle Wälder, aber sosehr ich mich auch anstrengte, es gelang mir einfach nicht ganz, zu ignorieren, wie sehr die durchaus charmante Ärztin da mit ihrer Lismernadle meine Vene perforierte. «Geit’s?» fragte sie scheinheilig, und natürlich sagte ich ja, weil ich nicht als der Höseler erscheinen wollte, der ich nun mal war. Als es dann aber schon ziemlich zog und stach im Arm, erdreistete ich mich, hinzuzufügen, «Es sticht eifach echli». «Ja», kam die Antwort, «das tuet mr leid, aber öji Vene isch da grad gar fyyn, i fürchte, da chunnt nüt use.» Und ob da was rauskam! Ich hatte es nämlich am Ellenbogen tröpfeln gespürt, und vor meinem geistigen Auge hatten sich die klaren Bergbächlein längst in reissende Ströme roten Blutes verwandelt! Ob es mir recht sei, wenn wir noch den rechten Arm probierten? fragte sie mich. SICHER NICHT, SIND SIE NOCH BEI TROST? Ich will nur noch, dass es aufhört!!!, dachte ich und sagte: «Jaja, keis Problem, sicher. Isch ja fürne guete Zwäck.» Ich Tubeli.

Sie rufe dann gleich die andere Ärztin herbei, denn die goldene Regel laute, dass nicht die gleiche Ärztin zweimal einen Patienten stechen dürfe, verkündete sie, derweil sie meinen linken Arm mit einem kleidsamen gelben Verband versorgte.

Die zweite Ärztin güferte dann an meinem rechten Arm umenand, und schon nach deutlich kürzerer Zeit sagte sie, es sei jetzt gut, ich solle mich einfach entspannen, es rünnele jetzt ganz ordeli. «Itz blibet eifach ruig lige u dänket a öppis schöns». Schon wieder an etwas schönes denken? Unmöglich, mein Vorrat an schönen Gedanken war aufgebraucht. Sowieso, da die Wiesen und Wälder zuvor nicht die erhoffte Wirkung gezeitigt hatten, brauchte ich eine neue Strategie, um der Verlockung einer erlösenden Ohnmacht zu entrinnen, und so versuchte ich nun, mich mit moderner Technik abzulenken, zückte das Mobiltelefon und vertrieb mir die Zeit im Internet.

Und wie ich die vertrieb, diese Zeit! Ich hatte kaum die ersten paar Beiträge auf Google+ gelesen, da wuselte die Ärztin schon herbei, zerrte die Pipeline aus der Vene und verschloss das Bohrloch mit einem roten Verband.

Derart gelb-rot ausgestattet, spielte ich kurz mit dem Gedanken, mich bei der FIFA als Kartenersatz für Fussballspiele zu melden. Einen guten Draht zum Sepp hätte ich ja, kenne ich doch seinen ganz persönlichen Briefträger. Ich verwarf die Idee dieser alternativen Berufslaufbahn aber wieder, als mir klar wurde, dass ich dann höchstwahrscheinlich das ganze Spiel über dem Schiri am Arsch hängen oder mich in der Brusttasche verkriechen müsste, bis ich zum Einsatz käme.

Ich liess mir viel Zeit mit Aufstehen, und das hat sich gelohnt, denn ohnmächtig wurde ich nicht, und so war ich nach nicht einmal einer Stunde wieder auf dem Weg an den Arbeitsplatz. Programmieren konnte ich zwar den ganzen Nachmittag über nicht mehr, mit je einem Verband links und rechts, aber was soll’s. Es war ja für einen guten Zweck.

Und was blieb mir von meinem Einsatz? Eine mördermässig grosse Bläuele in der linken Armbeuge. Fetzig!

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NINA? Nein, NINO!

Schliesslich heisst es ja auch der Zug und nicht die Zug. Und so ist es nur recht und billig, dass die Niederflur-Nahverkehrszüge, kurz: NINAs, der BLS auch einen männlichen Kollegen zur Seite gestellt bekommen. Und eine männliche Nina heisst dann eben NINO.

Dass es genau einen NINO gibt, war mir schon des Längeren bekannt. Stets halte ich Ausschau, wenn ich am Bahnhof bin, ob ich ihn erspähe, diesen Einzelgänger, dieses Unikat. Wie schön wäre es, welchen Seltenheitswert würde ich verspüren, könnte ich auch nur einmal einen einzigen Blick auf diesen magischen Zug werfen! Gar einmal darin zu fahren würde wohl ein ewiger Traum bleiben, die Chance, diesen einen Zug anzutreffen ist schon gering genug, und dass er dann gleich noch in die richtige Richtung führe, das grenzte dann schon an ein Wunder.

Doch nun fertig mit dem Konjunktiv! Er hat seine Schuldigkeit getan und macht nun Platz für den Indikativ, der wesentlich angebrachter ist in einer solchen Situation! Denn, siehe, lese, was mir widerfuhr!

Wir waren ganz gemütlich am Schwarzwasser, hatten dort, wo es sich mit der Sense vereint, ein Feuer entfuchen und bruten unsere Würste, tullen und liechen, wie das anständige Kleinkinder eben so zu tun pflegen, und frohen uns des Lebens und der Glut.

Alsbald war die Zeit gekommen, den Heimweg unter die Füsse zu nehmen, und so marschierten wir stracks durch die Dunkelheit des Waldes zurück zur Bahnstation, bestiegen den Zug und liessen uns gen Bern chauffieren.

F. W. und S. Y. aus B. verabschiedeten sich (beziehungsweise: schotten sich verab) bereits in Köniz, und ich möchte sagen, dies war ein grosses Glück. Nicht etwa, dass ich der Gesellschaft dieser Dam- und Herrschaften abgeneigt wäre, im Gegenteil. Jedoch erreichte mich Sekunden, nachdem der Zug wieder an Fahrt aufgenommen hatte, eine telefonische Benachrichtigung von F., welche ich natürlich nicht erhalten hätte, wäre F. nicht ausgestiegen. Ich befände mich dann im Fall im NINO, gäu!, tat F. mir Kund. «WAAAAS?! Nid wahr, ehrlech? Ugloublech!», entfuhr es mir in Höllenlautstärke mitten im Zug, so dass sich mehr als nur ein Augenpaar zu mir wendete und mehr als nur etliche Köpfe ein missbilligendes Schütteln vernehmen liessen (das klang übrigens ungefähr so: sch-sch-SCHH-SCHHHHH-SCHH-sch [was natürlich dem Geräusch von wehendem Haar entspricht {es hatte nämlich kaum Kahlgeschorene im Zuge, aber item}, aber item], aber item).

In Bern angekommen rannte ich sofort zur Lokomotive und gewahrte in der Tat den Schriftzug (Haha! Schriftzug! Lustig!) NINO, was mich mit unbändiger Freude und meine Kamera mit zwei Bildern füllte, die ich gerne mit dem Rest der Welt teile, denn so bin ich nun mal. Grosszügig und teilfreudig.

Siehe, staune:

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Eine sogenannte Wasserbombe

fritteli ist umgezogen! In der neuen Wohnung sieht’s (und hier – aber nur hier! – ist ein Apostroph durchaus angebracht) zwischen Zügelkartons und noch nicht eingeräumtem Krimskrams zwar erst ganz allmählich wohnlich aus, aber die Küche kann man immerhin schon benutzen. Das habe ich hinech, sprich: heute Abend, denn auch getan.

Ich wollte mir ein Käfeli brauen. Ein richtiges! Einen Espresso! Mit einem dieser italienischen Wunderdinger von Bialetti (die mit dem lustigen Mannli drauf!), diesen dreiteiligen Metallkübeln, unten Wasser rein, in der Mitte das Pulver, und mit viel Zeit und der richtigen Menge Wärme plodert dann oben der Kaffee raus, mmmmmh, lecker! Dass er einen dann die ganze Nacht wach hält, ist ein Detail, um welches es hier gar nicht geht, also weg damit.

Da meine Cafeteria geraume Zeit im Keller vor sich hingestaubt hat, wollte ich sie erst mal ordentlich durchspülen. Mit Spülmittel geht das natürlich nicht, und bevor ich so ein magnifizentes Utensil in die Abwaschmaschine stelle, muss zuerst die Aare bergauf fliessen. Bleibt also nach meiner Logik nur noch die Heisswassermethode, sprich: unten Wasser rein, in der Mitte leer lassen – wir wollen ja kein Pulver verschwenden – und dann ab auf den Grill, pardon: Herd damit, bei voller Hitze, damit’s auch ein wenig schneller geht.

Aber was heisst schon schnell. Bis so ein Wässerchen kocht, dauert es stets ein Weilchen, und so schickte ich mich an, die Zwischenzeit mit allerhand nützlichen Dingen auszufüllen. Und just, als mich meine Füsse wieder in die Küche trugen, ging’s los: ZIIIIIISCHSCH-SPRIIIIITZ!! PFFFFFFFRRRTSCHSCHSCHSCH tönte das kleine Maschinchen, einen settigen hueren Meis hätte ich dem kleinen Ding nie im Leben zugetraut, das heimlifeisse Kännchen, das, heimatlandnomau! Beherzt spurtete ich hin und zog’s vom Herd, worauf augenblicklich Ruhe einkehrte. Eine genaue Betrachtung der Sachlage offenbarte, dass der akustische Eindruck die tatsächliche Wirkung um ein Vielfaches übertroffen hatte: Ein kleines Wasserglünggli auf dem Kochherd war das einzige, was vom Höllenlärm übriggeblieben war. Noch einmal Glück gehabt! Das wäre mir jetzt noch gewesen, schon am dritten Tag die Küche mit heissem Wasser abgefackelt! Botzcheib!

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Probier’s mal mit … Ausfälligkeit

Ich weiss nicht recht, ob es ein gutes Zeichen ist und ob ich mich freuen soll, oder ob ich ein wenig traurig sein soll über meine Erkenntnis. Denn ich habe herausgefunden, dass man im Leben mit unverschämten Beleidigungen weiter kommt als mit höflichen Aufforderungen.

Wir erinnern uns: Mit meinem letzten Hoster war ich nicht so zufrieden. Da gab es Ausfälle, Zwischenfälle und vor lauter Schwöörgang war mein Blog letztendlich 4 Tage offline, was mich schliesslich dazu bewogen hat, einen anderen, neuen, besseren Dienstleister für die Betreibung eines Webservers anzumieten. Ich habe dann ein freundliches E-Mail geschrieben und auf diesem Weg den alten Vertrag gekündigt, was mir auch von – und hier nenne ich jetzt hemmungslos den Namen des Unternehmens – speed-net mit folgenden Zeilen am 3. Januar 2013 bestätigt wurde:

Dear Manuel Friedli,

This email is to confirm that we have received your cancellation request for the service listed below.

Product/Service: VPS Plus
Domain: ***

The service will be cancelled at the end of your current billing period on 01.03.2013.

Sehr schön! Ende März sollte ich also all meine Sorgen mit speed-net los sein! Das freute mich natürlich. Umso erstaunter war ich dann, als mir Ende Februar die Belastungsanzeige über CHF 44.85 für weitere drei Monate ins Postfach flatterte. Am 10. März 2013 fragte ich, was das solle, bereits ein bisschen ungehalten über diese unberechtigte Kontobelastung:

Ich habe meinen vServer bei Ihnen per 01.03.2013 gekündigt und am 03.01.2013 um 12:33 die Bestätigung meiner Kündigung erhalten (vgl. untenstehenden Text).

Wieso, so frage ich Sie nun, läuft dann der Server weiter? Das wäre mir ja noch egal, aber wieso belasten Sie weiterhin meine Kreditkarte?

Überweisen Sie mir die fälschlicherweise belasteten CHF 44.85 umgehend auf mein Postkonto, Nummer ***, und verzichten Sie fortan auf jegliche Belastungen meiner Kreditkarte.

Ich gebe zu, ganz so freundlich war das ja nicht, aber immerhin, hallo!? Wir sprechen hier nicht von einem Schoggistängeli oder einem 20er-Mocke, sondern von beinahe 45 Franken! Bereits 30 Minuten später erhielt ich Antwort:

Guten Abend,
[…]
Ich gehe davon aus das Sie beim https://www.2checkout.com/ ein wiederkehrend Zahlung Auftrag drin haben.
Bitte deaktivieren Sie dies. Ansonsten wird das naechste mal automatisch wieder den betrag abgezogen.

Wir werden Ihnen den betrag von CHF 44.85 auf ende Monat zurueck ueberweisen.

Mit freundliche Gruessen
Ihre Buchhaltung

In der Hoffnung, mein Geld zurückzuerhalten, verkniff ich mir die deutschlehrer’sche Antwort, die mir in den Fingern juckte. Problemlos hätte ich mit Korrekturen ein weiteres Mail füllen können. Je nach Zählweise komme ich auf 4 bis 13 Fehler (Wettbewerb: Wer findet mehr?).

Ich versuchte daraufhin, bei 2checkout.com irgendwie diesen «wiederkehrend Zahlung Auftrag» zu stornieren, kam aber auf keinen grünen Zweig. Dies teilte ich speed-net am 8. April 2013 in überaus höflichem Ton mit:

Guten Abend,

nachdem ich jetzt lange versucht habe, mich schlau zu machen, wie ich bei 2checkout.com eine wiederkehrende Zahlung deaktivieren kann, bin ich zum Schluss gekommen, dass dies nicht meine Aufgabe als Kunde ist, sondern klar Ihre Aufgabe als Rechnungssteller. Darauf weist auch dieser Eintrag im Blog von 2checkout.com hin:

https://www.2checkout.com/blog/knowledge-base/merchants/tech-support/recurring-charges/selling-recurring-products-with-2checkout/

Sie finden unter folgendem Link eine Anleitung von 2checkout.com, wie sie eine wiederkehrende Zahlung administrieren können:

https://www.2checkout.com/recurring-billing/

Ich bitte Sie also, die wiederkehrende Zahlung zu stornieren und mir fürderhin keine Rechnungen mehr zu stellen, bzw. meine Kreditkarte zu belasten.

Den irrtümlicherweise bereits belasteten Betrag von CHF 44.85 habe ich bis heute nicht erhalten, obwohl Sie mir per E-Mail zugesichert haben, mir diesen bis Ende März 2013 zurückzuerstatten (vgl. unten). Überweisen Sie mir das Geld innerhalb der nächsten 10 Tage auf mein Postkonto **-******-*.

Danke und freundliche Grüsse,
Manuel Friedli

Leider, leider ist auch mir dabei ein Orthographiefehler unterlaufen (wer findet ihn?), aber der geht wohl im Fehlerrauschen der Kommunikation unter. Am 13. April erhielt ich eine Antwort, die mir endlich ein wenig Hoffnung machte:

Guten Abend,
[…]
Vielen Dank fuer Ihre Nachricht.
Wir haben Ihr Recurring Auftrag bei 2checkout gestoppt.
Der betrag von CHF 44.85 werden wir Ihnen ende Monat auszahlen.
Bitte geben Sie uns noch Ihre genaue Bank Daten an.

Mit freundliche Gruessen
Ihre Buchhaltung

Und vier Minuten später erhielt ich sogar die Bestätigung von 2checkout.com, der wiederkehrende Auftrag sei tatsächlich storniert worden. So weit, so gut! Ich schickte den Buchhaltern also noch meine Kontoangaben, so präzise, wie ich konnte, und dachte, nun sei alles gut:

Guten Tag

Ich besitze ein Postkonto bei der Schweizerischen Post. Die Kontodaten
lauten wie folgt:

Name des Finanzinstitutes: Swiss Post – Postfinance, Nordring 8, 3030 Bern, Schweiz
BIC: POFICHBEXXX
Name des Kontoinhabers: Manuel Friedli, Landhausweg 13, 3007 Bern, Schweiz
Kontonummer: **-******-*
IBAN: CH25 0900 0000 **** **** *

Ich hoffe, Ihnen reichen diese Angaben aus, um mir die CHF 44.85 bis Ende April 2013 zu überweisen.

Freundliche Grüsse,
Manuel Friedli

Offenbar waren meine Angaben aber immer noch nicht klar genug, denn bis Ende April fand ich keine Überweisung von speed-net oder über den entsprechenden Betrag. Da jagte es mir am 6. Mai den Nuggi raus:

Meine Damen und Herren

Ich frage mich langsam, ob Sie mich zum Narren halten wollen?! Alles, worum ich Sie bitte, ist, mir meine CHF 44.85 zurückzuerstatten, und was machen Sie? Mit Ihrer stümperhaften Buchhaltung bringen Sie es nicht einmal auf die Reihe, mir innerhalb von sage und schreibe FAST ZWEI MONATEN (!!!) trotz wiederholter Aufforderung mein Geld zu überweisen! Wissen Sie eigentlich, wie man eine Überweisung tätigt? Ich beginne langsam ernsthaft, daran zu zweifeln!

Sind etwa meine Kontoverbindungsangaben nicht genau genug? Dann sagen Sie mir das doch, um Himmels Willen! Obwohl ich ehrlich gesagt nicht weiss, was daran unverständlich ist:

Name des Finanzinstitutes: Swiss Post – Postfinance, Nordring 8, 3030 Bern, Schweiz
BIC: POFICHBEXXX
Name des Kontoinhabers: Manuel Friedli, Landhausweg 13, 3007 Bern, Schweiz
Kontonummer: **-******-*
IBAN: CH25 0900 0000 **** **** *

Ehrenwort – eine simple Überweisung auf ein Postkonto ist doch keine Hexerei! Und haben sie es bislang nicht geschafft, trotz zweimaliger Zusicherung, mir mein Geld per «Ende Monat» zu überweisen.

Ich zitiere aus Ihrem Mail vom 10.03.2013, 20:06:

Wir werden Ihnen den betrag von CHF 44.85 auf ende Monat zurueck ueberweisen.

Und auch aus dem Mail vom 13.04.2013, 00:24:

Der betrag von CHF 44.85 werden wir Ihnen ende Monat auszahlen.
Bitte geben Sie uns noch Ihre genaue Bank Daten an.

Eh, hallo!? Ende Monat ist vorbei, wir haben heute den 6. Mai!

HABE ICH IHNEN MEINE «genaue Bank Daten» NICHT GESCHICKT? ODER KÖNNEN SIE EINFACH NICHT LESEN? DANN HIER NOCH EINMAL IN GROSSBUCHSTABEN:

ÜBERWEISEN SIE CHF 44.85 UMGEHEND AUF MEIN POSTKONTO. DIE ANGABEN HABEN SIE MITTLERWEILE HOFFENTLICH ENDLICH KAPIERT!

In der Hoffnung, nie mehr etwas mit Ihnen zu tun haben zu müssen,

Manuel Friedli

Ich gebe zu: möglicherweise war meine Ausdrucksweise nicht gerade freundlich. Aber von einem professionellen Unternehmen erwarte ich professionelle Dienstleistungen und einen schnellen Service. Und ich erwarte, dass Versprechen gehalten werden.

Aber was will ich mich noch beschweren … 2 Tage später war das Geld auf meinem Konto angekommen. Ich werde also tatsächlich nie wieder etwas mit speed-net zu tun haben müssen, und wäre ich nicht derart erkältet, würde ich glatt darauf anstossen. Nun bleibt mir nichts anderes mehr, als ein trauriges Fazit zu ziehen:

Mit Freundlichkeit bringt man’s nicht weit,
’s bleibt nur der Zorn als Möglichkeit.

Ach ja, und nebst diesem Fazit könnte ich vielleich auch noch allen Personen, die per Zufall über diesen Beitrag stolpern und auf der Suche nach einem Webhoster oder VPS-Anbieter sind, dringend davon abraten, bei speed-net unterzukommen. Nur so als Tipp …

Nachtrag: Ich scheine nicht der einzige zu sein, der nicht so ganz zu 100% mit speed-net.ch zufrieden ist …