Ich blute! Aber das muss so sein.

Es ist ja so: Wenn sie dich einmal in ihrer Kartei haben, dann lassen sie dich nicht mehr los, nie mehr. Sie rufen dich an, und auch wenn du nicht abnimmst – sei’s aus Unwissen, Unvermögen, Unlust oder auch nur aus purer Ungüte – , sie probieren es solange, bis du einmal doch den Hörer abnimmst. Und damit ist die erste Chance, ihnen zu entrinnen, vertan.

Die Konversation verläuft dann ungefähr so: «Guete Tag, Herr Friedli», meldet sich eine unglaublich sympathische Frauenstimme, «mi Name isch Iggsüpsilon-Zätt, vom Bluetspändezäntrum Bärn. Geit’s öich guet, Herr Friedli?»«Eh, Grüessech, Frou, öh … [den Namen habe ich mir selbstverständlich nicht merken können, wir kennen das ja], ja, mir geit’s guet, merci.» Und damit ist die zweite Chance, ihnen zu entrinnen, vertan.

«Das fröit mi!» flötet’s aus dem Hörer, und weiter: «Herr Friedli, dir sit am 18. Juli 2013 z’letscht mau cho Bluet spände. Wenn dörfe mir für öich wider e Termin abmache?»«Ja, auso, da mues i itz grad schnäu i d Agenda luege.» Und damit ist die dritte Chance, ihnen zu entrinnen, vertan.

«Üsi Öffnigszyte si Mänti u Zischti vo haubi eufi bis haubi achti, Mittwuch vo haubi achti bis haubi achti u Donnschti vo haubi achti bis am eis. Auso, wenn würd’s öich passe?»«Ja, wi wär’s zum Bischpiu am Mänti, so am haubi zwöi?»«Sehr gärn. Merci viumau Herr Friedli, u no e schöne Tag!» Und damit ist die vierte Chance, ihnen zu entrinnen, vertan.

Du siehst, worauf diese Geschichte hinausläuft: Wie der Titel bereits angetönt hat, wird’s eine blutige Sache.

An besagtem Montag dann, nach einem stärkenden Mittagsmahl, schwinge ich mich also auf den Drahtesel, mache mich auf zur Murtenstrasse 42 und betrete das Gebäude. Damit ist die fünfte Chance, ihnen zu entrinnen, vertan.

Die Formalitäten sind schnell erledigt, ich fülle das Formular an einem Tischschen in der Caféteria aus, und weil ich danach einen gehörig verwirrten Eindruck mache, weil ich nutzlos umherstehe und nicht weiss, wo ich jetzt mit den ausgefüllten Formularen hin soll, werde ich von einer netten Dame zur untersuchenden Ärztin geleitet. Diese mustert das Formular und befindet es für gut. Damit ist die sechste Chance, ihnen zu entrinnen, vertan.

Es werden Blutdruck, Puls und Hämoblobin gemessen, bei denen ich überall weltmeisterliche Werte zeige (127 zu 77 mmHg, 78 bpm und 160 g/l – kerngesund also). Damit ist die siebente Chance, ihnen zu entrinnen, vertan.

Die freundliche Ärztin bittet mich, noch circa drei Becher zu trinken, denn das sei wichtig, und der knappe Liter, den ich bis dahin an diesem Tag getrunken habe, reiche halt schon nicht ganz. Ich tue also, wie mir geheissen, und vertue damit die achte Chance, ihnen zu entrinnen.

Mit gluntschendem Magen lege ich mich dann auf so einen dieser Sessel, die man elektrisch zwischen Sitz- und Liegeposition verstellen kann – saubequem, dieser Fauteuil! – und schon wuselt eine Schwester zu mir, die mich fragt, an welchem Arm ich gestochen werden möchte. Natürlich verpasse ich es auch diesmal, «A gar kem! Fahret mr ab mit öier Nadle!» zu sagen, sondern antworte brav: «Rächts, wenn’s geit». Damit ist die neunte Chance, ihnen zu entrinnen, vertan.

«Das isch aber ganz e dünni Vene! Dir müesst z’nächscht Mau unbedingt meh trinke vorem Spände», bescheidet mir die nette Schwester – überhaupt sind hier einfach alle unglaublich nett! Und auch sympathisch! Vrruckt, weme dänkt, dass dies doch alles verkappte Sadistinnen sind – , desinfiziert meine rechte Armbeuge und sticht mich mit derart traumwandlerischer Sicherheit, dass ich diesmal wirklich nur einen kleinen Piekser spüre. Damit ist die zehnte und endgültig letzte Chance, ihnen zu entrinnen, vertan.

Ich lasse das Blut also rinnen und vergnüge mich mit einer Jasspartie auf dem Teleföndli, und gefühlte zehn Sekunden und gemessene viereinhalb Deziliter Blut später piepst es, eine Schwester kommt und beginnt mich abzunabeln. «Was isch itz los, scho fertig?!» will ich wissen. «Ja», kommt die erlösende Antwort, und: «Was hättet dr gärn fürne Verband?» Ich bin so baff, dass alles so schnell vorüber ist, dass ich zuerst mal 10 lange Sekunden auf das Körbchen starre, das sie mir da vor die Nase hält: Ein roter, gelber, grüner, blauer und weisser Verband stehen zur Auswahl, und ich kann mich kaum Entscheiden, murmle dann aber: «Gäub isch immer schön. Eh nei, wartet, dr Grüen isch ja scho offe, nämet doch dr grüen.» Aber die Dame hat Lunte gerochen und überzeugt mich, eloquent und argumentativ ausgebufft: «Nenei, das macht doch gar nüt, dir chöit gärn dr gäub ha, dä passt doch o viu besser zum Pullover aus dr grüen! I mache nech e gäube Verband.» Dass ich dann eh den Pulloverärmel über dem Verband trage und man letzteren folglich gar nicht mehr sieht, ist Nebensache.

Ich werde also gelbverbandig verarztet, lasse mir genügend Zeit zum Aufstehen, gönne mir in der Caféteria einen Espresso, ein Käsebrot und den Bund und verlasse das Zentrum eine knappe dreiviertel Stunde später wohlgelaunt und gut verbunden.

Und was lehrt uns die Geschichte? Blut spenden ist so übel nicht, und wer’s bis jetzt noch nicht getan hat, der soll’s tun, denn ich habe es auch überlebt, und das will was heissen. Die Ärztinnen und Schwestern – ich habe weder einen Arzt noch einen Bruder entdeckt, eigentlich merkwürdig – verstehen ihr Handwerk, und noch selten habe ich eine derart freundliche und zuvorkommende Truppe angetroffen, wie an diesem Montag im Blutspendezentrum Bern. Hut ab! Möglicherweise bringt mich das sogar dazu, das nächste Telefon nicht gar so lange hinauszuzögern, sondern gleich beim ersten Mal abzunehmen und zu sagen: «Grüessech Frou Iggsüpsilon, heit dr hüt Nami no es Plätzli frei für mi?»

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Fette Grooves, hohe Töne und tief geschachtelte Sätze

Jetzt weiss ich, was sein Geheimrezept ist: Zum Frühstück isst er Groove, beim Znüni gibt’s ein Stück Musikalität, am Mittag eine gehörige Portion Rhythmus und Taktgefühl, zum Zvieri ein Redli Inspiration, und am Abend gönnt er sich abwechslungsweise Genialität und Kreativität. Kein Wunder spielt er wie ein junger Gott, der Rico Baumann! Ich könnte mir gut vorstellen, dass er mit dem Hi-Hat unter dem Kopfkissen schläft. Oder sich des Nachts gemütlich in der Bass Drum einrollt. Jedenfalls ist er definitiv mit Drumsticks in den Händen zur Welt gekommen.

Was ich hingegen immer noch nicht ganz verstehe, ist, wie Dave Blaser, der Lead- und damit per Definition lauteste und höchste Trompeter der Band, das mit den hohen Tönen macht; gurgelt er vor dem Konzert prophylaktisch mit Vita-Merfen, damit seine Lippen, die bei den sieben- und achtgestrichenen Fissen und Gissen (f#»»»› oder g#»»»», immerhin!), die er mit traumwandlerischer Sicherheit und sagenhaften 500 dB in den Raum pustet, zwangsläufig in blutige Fetzen gerissen werden, wieder einigermassen zusammenheilen? Anders kann ich es mir jedenfalls nicht erklären.

Hast Du auch so Freude wie ich an dem dreifach geschachtelten Satz von vorhin? Ich sage: Gäbe es keine Jazzmusik und keine Big Band, die mich montagabends von grösserem Unsinn abhielte, ich verbrächte den grössten Teil meines Lebens mit der Konstruktion absurder Schachtelsätze! Das wäre ein Leben und Lesen!

Drum sei also dankbar, gibt’s das Swiss Jazz Orchestra. So kannst Du den Montagabend mit besserem verbringen, als der Lektüre meines Blogs. Halleluja.

Und gute Nacht.

Ach, was ich noch sagen wollte: Die neue CD, Sincerely Yours, Swiss Jazz Orchestra, die ist also echt der Hammer! Die geht zu beiden Ohren rein, und bleibt dann da, und dann bringt sie den ganzen Körper in Wallung und man kann nicht mehr still auf dem Tabourettli sitzen, sondern MUSS einfach rhythmisch zu wippen beginnen, bis dann später das Tanzbein mit einem durchgeht und man nur noch ekstatisch durchs Zimmer wirbelt! Ich nehme an, unsere Nachbarn hatten ein Mordsgaudi, als sie mir durchs Fenster beim Musikhören zusahen. Naja, hören konnten sie die Musik wahrscheinlich auch, sogar durch die doppelverglasten Fenster, bei der Lautstärke, auf die meine Stereoanlage eingestellt war …

Jedenfalls kann ich das silberne Doppelscheiblein jedem empfehlen! Und zwar zum Kauf!

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Happy Birthday, SJO!

Ich nehme es mal vorweg und fasse meinen Freitagabend in einem Wort zusammen: FANTASTISCH! Ach ja, vielleicht könnte ich auch noch UNVERGESSLICH nachschieben, übertrieben wäre das nicht. Und was war daran nun derart fantastisch, dass es der Erwähnung bedarf? Wie eigentlich meistens, wenn ich vor Begeisterung kaum an mich halten kann, ist auch diesmal das Swiss Jazz Orchestra (es gibt jetzt übrigens auch einen überragenden Wikipedia-Artikel übers SJO) Grund für meinen Enthusiasmus.

Wie der geübte Leser bereits weiss, feiert diese Wahnsinns-Big-Band heuer ihr zehnjähriges Bestehen. Und am Freitag fand das Extrakonzert – 10 Jahre Swiss Jazz Orchestra statt, was ich mir als Fan natürlich nicht entgehen lassen konnte, zumal für einen absoluten Spottpreis vor dem Konzert ein Apéro riche geboten wurde, was ich mir als Fresssack erst recht nicht entgehen lassen konnte.

Reichlich genährt und auch getränkt setzte ich mich erwartungsvoll an ein lauschiges Tischchen und freute mich aufs Konzert. Aber wie es sich für einen offiziellen Anlass gehört, betrat zuerst der Präsident Peter Knutti die Bühne und begrüsste das Publikum. Er bedankte sich beim treuen Publikum und dankte auch einigen Personen namentlich. So erwähnte er seine Nichte, die regelmässig die Konzerte besuche. Und seinen alten Bekannten, der Montag für Montag den langen Weg von Beromünster (!) ins Bierhübeli auf sich nehme. Und zwei Elternpaare von Bandmitgliedern, welche ebenfalls kein Konzert ausliessen. Und plötzlich dankte er einem «neuen Mitglied», einem gewissen Manuel Friedli, der einen Blog unterhalte, auf dem er ab und zu auch übers SJO schreibe.

Baff. Überrascht. Sprachlos. Geehrt. Verwirrt. Erfreut. Ungläubig. Erstaunt. Ins kalte Wasser geworfen. Überrumpelt. Verlegen. Gebauchpinselt. Ungefähr so fühlte ich mich und hätte mich am liebsten unter dem Tisch verkrochen. Glücklicherweise war das Licht im Saal abgedunkelt, so dass man meinen roten Kopf nicht sah. Aber natürlich hat mich die Erwähnung gefreut! Es bleibt mir nicht viel anderes übrig, als den Dank zurückzugeben, denn ohne die phänomenalen Montagabendkonzerte wäre mein Wochenstart trist und grau.

Da fällt mir auf: Mein erstes Konzert des SJO erlebte ich am 26. Februar 2007, also vor fast genau 7 Jahren. Item.

Abschliessend präsentierte der Präsident ein irdenes Gefäss, einen (leeren) Topf Helvetia-Senf, welchen er als Kollektentopf am Ausgang zu deponieren gedenke. Leider war mir diese Tatsache bis zum Konzertende entfallen, so dass ich mein Scherflein in diesen Topf nicht entrichtete, wofür ich mich im Nachhinein entschuldigen möchte.

Nach dem Präsidenten nahm der legendäre Till Grünewald den Platz auf der Bühne ein. Er, dessen Ansagen unvergleichlich sind. Er, der das Mikrophon mindestens ebenso beherrscht, wie das Saxophon. Er, der sagte: «Mir hei würklech aues Gäut vom hütige Abe i d Musig investiert. Süsch wär itz nämlech nid ig hie uf dr Bühni, sondern vilech d Christa Rigozzi Da ist mir der Herr Grünewald aber ungleich lieber als Frau Rigozzi! Die hätte uns womöglich einen schönen Abend «mit Mastro Lorenzo» gewünscht und uns einen Vortrag über Littering im öffentlichen Verkehr gehalten.

Das Konzert dann war geprägt vom wie üblich hochstehenden Niveau und einer ausserordentlichen Spielfreude des Orchesters. Es kamen sowohl Kompositionen von SJO-Musikern zur Aufführung, als auch Klassiker und Jazz-Standards, wie zum Beispiel das vom meilleur tromboniste du Krauchthal Vincent Lachat vorsolierte Polka Dots and Moonbeams. An den Trommeln war nicht nur Tobias Friedli zu bewundern, sondern auch Rico Baumann hatte seinen Einsatz. Und wie der sich einsetzte (wenngleich auch mit – gewohnt – ernster Miene)! Wie das wohl ist, lassen die im SJO eigentlich nur Götter ans Schlagzeug? Mir scheint!

Das letzte Highlight des Abends bot sich darin, dass es zwei (!) Zugaben gab. Eine absolute Seltenheit! Ich bin mir nicht sicher, ob ich das überhaupt schon jemals erlebt habe an einem meiner Besuche am Montagabend. Offenbar ist das SJO freitagabends mit den Zugaben spendabler. Nun gut, bei einer – absolut verdienten – Standing Ovation ist das auch angebracht. Bei der zweiten Zugabe liessen es die Schlagzeuger nochmal richtig krachen, da war Tobias Friedli am Drumset, Roland Wäger am Güiro und Rico Baumann an den Congas, und da durfte ich mit Erstaunen und Freude feststellen, dass Rico Baumann tatsächlich lachen kann, wenn er denn nur will! Die Congas schienen ihm demnach mehr Freude zu bereiten als das Drumset, denn mehr als nur einmal huschte ein Lächeln über sein Gesicht, wenn er Blickkontakt zu Roland Wäger aufnahm. Oder lag’s eher am Stück, das gespielt wurde? One Mint Julep war’s, und bei diesem Titel kann ich jeden verstehen, der ein breites Lachen auf dem Gesicht trägt.

Das Sahnehäubchen bildete auf jeden Fall die handsignierte Jubiläums-CD, die ich ergatterte, mit allen Autogrammen aller Musiker, eine Doppel-CD, die bestimmt doppel-gut ist, ich werde am Wochenende wohl kaum etwas anderes hören. Ich freue mich!

Auch freue ich mich bereits darauf, in zehn Jahren dem 20-jährigen Jubiläum beizuwohnen. Das wird eine glatte Sache.

Aber zuerst erwartet mich am Montag eine Groove-Night. Und wer weiss, vielleicht spielen sie ja wieder mal Give It Up von Randy Brecker und verdienen sich so fünfzig Franken (auch wenn We-Make-It längst vorüber ist). Wir werden sehen.

Ich sage dir, wie spät es ist!

Hast du gesehen? Mein Blog tut dir Gutes und erzählt dir, wie spät es ist! «Es isch füf vor haubi sibni», tut es dir zum Beispiel Kund, da im Kasten auf der rechten Seite, oder auch: «Es ist viertel vor elf», wenn du das lieber möchtest, weil du Berndeutsch einen grässlichen Dialekt findest. Ganz so, wie du es wünschst, denn du kannst es einstellen. Auch Englisch spricht meine Uhr, und es gibt sie in fünf poppigen Farben. Wer keinen Nerv hat für die aktuelle Zeit, der schaltet sie einfach aus (die Uhr, nicht die Zeit. Wer tatsächlich die Zeit ausschalten kann, der möge sich bei mir melden, ich wäre an diesem Trick auch interessiert). Und damit er das dann nicht bei jedem Besuch erneut tun muss, werden die Einstellungen im Browser gespeichert. Vrruckt, weme dänkt!

Wenn du jetzt keinen Kasten siehst und denkst: «Jaja, dr Fritteli, isch er wider mau öppis am zämefantasiere», so entgegne ich: Mitnichten fantasiere ich! Entweder ist dein Bildschirm zu schmal und der Kasten ist nicht rechts, sondern halt einfach unten, oder aber du verwendest irgend einen exotischen oder uralten Browser (mit dem Internet Explorer 8 wirst du zum Beispiel kein Glück haben). Oder aber du hast Javascript deaktiviert. In jedem Fall weise ich jegliche Schuld weit von mir.

Und wer die Zeit gerne ohne mein nerviges Geschreibsel geniessen möchte, der findet auf bärneruhr.ch die Uhr ohne Blog drumrum. No vrruckter, weme dänkt!

Wem das Ganze irgendwie bekannt vorkommt, dem kann ich sagen: Ja, klar! So eine Uhr, die gibt es auch in echt! Aber weil ich mir keine tausenddreihundertfränkige Uhr leisten kann, habe ich halt ein Modell für den armen Mann wie mich nachprogrammiert. Ganz vrruckt, weme dänkt!

Grüessech, uf Widerluege!

Wahnsinn und Leitschbihd sind die Worte, die mich durchzucken, wenn ich daran denke, was ich soeben an der Migroskasse erlebt habe. Noch nie – nie! – wurde ich derart – derart!! – schnell – SCHNELL!!! – bedient wie heute Abend in der Eigerplatz-Migros. Ich hatte kaum den letzten Artikel auf dem Band deponiert, da nannte mir die unbegreiflich speditive Dame hinter der Kasse auch schon den geschuldeten Betrag. Staunend streckte ich ihr erstmal die Kumuluskarte entgegen, welche sie mit gewiefter Routine in absurder Geschwindigkeit erfasste, und bezahlte. Beim Einpacken wurde mir bewusst, WIE SCHNELL das ganze vonstatten gegangen war und so konnte ich es mir nicht verkneifen, das charmante Fräulen darauf hinzuweisen: «Dir sit itz aber ungloublech speditiv gsi, i ha gloubs no nie sone schnäui Kassierere atroffe!» gestand ich ihr und auch die Dame am Förderband hinter mir bestätigte meine Aussage mit einem zustimmenden Raunen. «Ehja, u öppe no chli im Stress», entgegnete mir Mrs. Superspeed lächelnd aber leicht gehetzt, derweil sie bereits die nächste Kundin abfertigte.

Ich möchte nur betonen: Selbst wenn ich mich als Amateurrobocop versuche, werde ich nie im Leben auch nur annähernd einen Bruchteil der Bearbeitungsgeschwindigkeit dieser übermenschlichen Kassiererin erreichen! Also: So glatt es auch ist, Kunden ihre Waren selber scannen zu lassen: eine echte Kassiererin wird man nie und nimmer ersetzen können. Basta.

PS: Wer mich rügen will mit dem Hinweis, man sage nicht Kassiererin, sondern Kassierin, dem präsentiere ich einen Essay unseres Freundes Konrad Duden.

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