Nur ganz kurz, ich hab› noch zu Tun. Aber das will ich dir einfach nicht vorenthalten! Man könnte meinen, ich studiere Germanistik oder Umständliche Formulierungen oder Abstrakte Satzgebilde. Aber nein, ich kann bestätigen, dass ich der Informatik treu geblieben bin. Und auf dem einen Übungsblatt hat’s dann auch einen ganz lustigen Satz: «Da ein Review eine potenziell Stress-induzierende Interaktion von Menschen darstellt, ist es wichtig, sich der psychologischen Aspekte bewusst zu sein.» Wow! Was für eine Anhäufung hochtrabender Fremdwörter auf so engem Raum! Bis deen!
Am 11.11. um 11:11 sollte man nicht mit dem Velo durch sie Stadt fahren wollen.
Heute ist der 11.11.. Eigentlich kein Grund, hier einen Eintrag zu machen. Aber es ist eben nicht nur einfach der 11.11., sondern in Bern hat heute um 11:11 (wie einfallsreich!) die Fasnacht angefangen. Und mich prompt auf dem falschen Fuss erwischt! Da fahre ich nichtsahnend mit meinem Velociped gen universitäre Gefilde, als sich mir auf dem Bärenplatz eine Menschentraube unfassbaren Ausmasses in den Weg stellt, ganz so, als wolle sie mich partout daran hindern, meinen Pflichten als gewissenhafter Student nachzukommem (ob der Nominativ in diesem Falle korrekt ist, weiss ich nicht. Für Korrekturen habe ich immer ein offenes Ohr!). Ich zwängte mich also -infolge Zeitdrucks- mit dem Fahrrad durch die Menge, als sich mir plötzlich ein aus dem Nichts aufgetauchter alter Mann in den Weg stellt. «Me chönnt de süsch o loufe!» – «Ehm, da isch für Velo aber gstattet!» – «So? Me chönnt aber gliich loufe!» Tumme Schnurihung, dass man gehen könnte, weiss ich selber, und ich persönlich werde noch etliche Jahre länger gehen können als du, also erzähl mir nichts von Fahrrad schieben und so Dingen! Schon gar nicht, wenn ich’s pressant habe! – Jedenfalls, am Ende habe ich den Kampf gegen die Menge gewonnen und konnte mich trotz aller Widrigkeiten, derer ich auf dem Weg erfahrig wurde, mit vollem Elan meinem Studium widmen.
Und jetzt sitze ich da, und habe gerade den Kontostand meines Postkontos überprüft. *schreck* Saldo: SFr. -14.90. Unter Null. Negativ. Im Minus. Überzogen. Nichts mehr auf den Konto, ausser einem gähnenden, nach Einzahlungen lechzenden Loch! Und das seit zwei Tagen! Es wird wirklich allerhöchste Zeit für den WK! Allerdings dauert das dann ewig, bis der Betrag gutgeschrieben wird… *räusper* Bist du eine gute Seele? Oder sonstwie nicht ganz normal? Das Postkonto 87-483968-9 freut sich über jede Zuwendung! Sofern sie per Giro reinkommt, versteht sich. 😉
Was ist das Schlimmste an einem Bier? Nein, nicht der Kater danach – die Prüfung davor! So war’s denn auch heute wieder. Ist dir das schon mal passiert? Du sitzt vor diesem Blatt, wo 2 Aufgaben draufstehen. Bei der ersten denkst du: Hui! Zum Glück gibt’s ja noch die zweite! Und wenn du dann die zweite gelesen hast, dann wäre eben Strassenwüscher doch der bessere Beruf gewesen… Was mich bei diesen Aufgaben immer am meisten erstaunt ist, dass es Leute gibt, die intelligent genug sind, sich solche Aufgaben überhaupt auszudenken! Ich meine, mach mal den Vergleich: wenn ich hier einen Text schreibe, dann setzt das ein enormes Grundwissen voraus: ich muss den Computer bedienen können, eine genügend gute Koordination besitzen, um immer die richtige Taste zu treffen, die deutsche Sprache beherrschen, mir was einfallen lassen können, und nicht zuletzt den ganzen Sermon auf irgend einem Server deponieren können. Genau so ist das mit den Aufgaben zu einer Mathprüfung: die betreffende Person muss schreiben und lesen können, genügend kriminelle Energie besessen haben, um Mathematik zu studieren, boshaft genug sein, sich eine mörderische Aufgabe auszudenken, skrupellos genug sein, diese dann auch zu stellen, teuflisch genug, sie noch einmal zu verschwierigern und nicht zuletzt auch noch sadistisch genug, sich an unserem schweren Schicksal zu laben! Nun ja, vielleicht bin ich jetzt nicht ganz fair. Schliesslich befand sich die verantwortliche Person während der Prüfung ja gar nicht im Hörsaal.
Wie gesagt: das Schlimmste an einem Bier ist die Prüfung davor. Zum Glück kommt der Kater häufiger vor! (Und der bringt dann auch nicht immer so schlechte Noten mit.) *Lichtblick, Lichtblick* Dies ist ein Nachtrag: Juhui! Vielleicht gibt’s doch einen Gott! Ou, ich neige schon wieder zum Übertreiben… Naja, jedenfalls kann ich dem heutigen Tage doch noch etwas Gutes abgewinnen. Normalerweise vollführt mein Herz beim Anblick eines Couverts der Steuerverwaltung eine gleichmässig beschleunigte Bewegung mit Richtungsvektor radial zum Erdmittelpunkt, sackt mir also direkt in die Hosen. Nicht so jedoch bei demjenigen Brief, den ich eben erst auf meinem Pult liegen sah. Ich bekomme SFr. 92.80 gutgeschrieben! Ziääpfööü! Das ist doch wirklich ein Grund zum Feiern! Nur schade hab ich noch so viel zu Tun… tja, dann muss ich die Arbeit eben verschieben!
Botz! Nun ist es vollbracht! Ich hab› mir vom solnet.ch-ftp-Mirror das gesamte SuSE-8.2-Verzeichnis gesogen, am Freitag Morgen habe ich angefangen, und dann war es den ganzen Tag und den ganzen nächsten Tag dran, und gestern war’s dann am früheren Nachmittag fertig. Insgesamt glaube ich etwa 6.5 GB in 53 Stunden (das macht *rechne* ca. 35 Kb/s im Durchschnitt). Das konnte ich nur dank der neuen HD, die ich im alten PC vorgefunden habe, welchen ich grosszügigerweise vom Bolzli übernehmen konnte, tun – herzlichen Dank, das ist wi-wa-wunderbar! Nun habe ich ein funktionstüchtiges SuSE Linux 8.2 mit KDE 3.1. Daneben noch Apache 2, und nächstens installiere ich öppen noch die MySQL-DB. Und nicht zu vergessen den neusten Eclipse-Release! Schliesslich will und will es mir nicht gelingen, unter Windows das Tool Maven zum Laufen zu bringen – darum steige ich jetzt dann auf Linux um, wenn’s ums Programmieren geht, sonst ist mir das zu mühsam.
Der ADSL-Anschluss funktioniert nun endlich! Endlich! ENDLICH!
«Was lange währt», sage ich nur! Und es ist nicht nur gut geworden, sondern schon fast perfekt! Endlich mal ein Mail in der Inbox, das mich die ganze Unbill mit den Tonnen von Spam, die ich tagtäglich kriege, vergessen lässt. Ich zitiere: «Ihr Anschluss (…) ist konfiguriert.» Na, ist das nicht eine Freude? Ich habe sodann umgehend den Download der neusten Eclipse-Version gestartet. Nun ist’s mit sagenhaften 36.4 Kb/s am werkeln – ein ziemlicher Fortschritt, wenn man mit den maximal 6-Komma-irgendwas Kb/s vergleicht, die meine ISDN-Verbindung vorher hatte! Juhui!
Allerdings kann ich nicht die ganze Zeit hier verbringen, ich muss ja noch was lernen. Für die Prüfung. Und dann haben wir mit der Vorlesung «Einführung in Software-Engineering» einen Haufen Arbeit bekommen – laut dem Assistenten bringen die Übungen zu dieser Vorlesung einen Arbeitsaufwand von 6 bis 30 (!) Stunden pro Woche! Huch!