Fesnacht ist, wieder mal

Üüüh, dir!

Fasnacht ist ja schön und gut, aber wenn man dann plötzlich vom passiven Konsumenten zum Paukisten wird – und dieses Wort verwende ich nur unter Protest, denn was ich heute gespielt habe, ist keine Pauke, sondern eine grosse Trommel, aber es ist Fesnacht und da soll man Wortklaubereien grosszügig umfahren – dann ist es schon noch mal was Anderes. Allerdings ist es durchaus auch lustig und eine Erfahrung wert. Ein bisschen Bumm-bummbumm machen, das kann auch ausserhalb des Stadttheaters für eine gewisse Stimmung sorgen.

Morgen geht’s weiter, aber nicht mehr mit fetter Trommel am Ranzen, sondern mit Pfannendeckeln an den Händen: ich mime den Duracell-Hasen im Alteisenkostüm. Wünsch mir Glück!

Und gute Erholung, es ist immerhin schon nach vier Uhr. Gute Nacht!

Das Neuste zu Dysons Airblade

Ich habe die Lösung zu einem Problem entdeckt und würde mich schlecht fühlen, dieses neu angehäufte Wissen nicht mit der Welt zu teilen. Obwohl die Lösung wirklich auf der Hand liegt, brauchte ich etliche Jahre, um darauf zu kommen. Dies zeigt: Selbst einem Genie bleibt oftmals der schnelle Erfolg verwehrt. Nun aber – und hier noch geschwind ein Zitat aus Goethes Faust eingestreut als Reminiszenz an vergangene Theaterzeiten – zu des Pudels Kern:

Wie beinahe jeden Montag genoss ich auch zu Beginn dieser Woche die Klänge des Swiss Jazz Orchestras, diesmal in grooviger Variante, trotzdem aber mit dem begnadeten Tobias Friedli als noisy bastard in the back, was unüblich ist, da sonst jeweils Rico Baumann – oder zur Zeit halt Pius Baschnagel – die Groove-Night bestreitet. Aber item, ich drohe abzuschweifen.

Wie beinahe an jedem SJO-Konzert meldete sich auch letzten Montag meine Blase unangenehm zu Druck, denn mit Worten hat sie’s nicht so, und ich gab ihrem Drängen nach.

Wie nicht nur beinahe, sondern absolut, jedes Mal nach vollzogenem Urinierritual, wusch ich mir die Hände (ja, auch mit Seife. So viel Zeit muss sein) und wollte sie auch trocknen. Den Trocknungsvorgang übernimmt auf der Männertoilette im Bierhübeli so ein neuartiges Gebläse, man könnte sagen: Ein Dyson-Airblade-Generikum, dessen Marke mir soeben entfallen ist.

Und nun wird es interessant.

Mein Problem mit diesen Luftstrahlhändetrocknerapparaten ist folgendes: Die  Anleitung empfiehlt, die Hände im Luftstrom auf- und abzubewegen. Für mich kommt das nicht in Frage, denn wie Sidi bereits vor über fünf Jahren festegestellt hat: beim Ab-Bewegen drückt man so das Restwassen grad direttamente in die Manschette und muss für den Rest des Tages mit nassen Ärmeln durch die Gegend schlendern. Meine Taktik war es deshalb immer, die Hände komplett hinein zu stecken und gaaaaaanz laaaaangsam wieder hinauszuziehen. Das funktioniert gar nicht mal schlecht, nur, wenn noch etwa die halben Finger im Gerät sind, stellt es bereits ab. Ich habe drum in der Vergangenheit Toiletten mit solchen Trockenapparaten stets mit nassen Fingerkuppen verlassen müssen.

Doch nun habe ich endlich – endlich!!! – die Lösung gefunden!

  1. Man stecke beide Hände bis zum Anschlag in den Trockner
  2. Man ziehe nur die eine Hand langsam raus, bis sie ganz trocken ist
  3. Man stecke die trockene Hand wieder rein
  4. Man ziehe nun die andere Hand langsam raus, bis sie ganz trocken ist
  5. Man freue sich des Lebens und der trockenen Hände!

Es ist schon verrückt, dass ich nun über fünf Jahre gebraucht habe, um auf diese simple Lösung zu kommen, nicht!? Dafür habe ich noch etwas entdeckt: Wenn man – derart die Hände trocknend – das Gerät nicht nur während 10, sondern während 30, 40 Sekunden beschäftigt (jedenfalls das im Bierhübeli), blinkt im Display plötzlich «E2». Was das wohl bedeuten mag?

So viel dazu. Und nun ab an die Fasnacht. Die Mutzis sind wieder unterwegs! Man sieht sich! Gute Nacht!

Vermisst: Ein linker Handschuh

Ich bin untröstlich! Mein Handschuh ist weg! Darum hier die offizielle Vermisstmeldung:

Vermisst wird ein linker Handschuh, Modell Militär-Schwarz-Leder. Verloren muss ich ihn heute auf dem Velo haben, zwischen 17:10 und 17:25 auf dem Weg von mir zu Hause zum Stadttheater, wo wir mit der RBB die Dernière des Fausts vollführt haben. Oder aber er ist mir im Stadttheater selber aus der Jackentasche geschlüpft. Oder aber danach auf dem Weg vom Künstlerausgang zum Casino-Parking. Oder dann wieder auf dem Weg vom Casino-Parking zum Kornhausrestaurant, denn als ich mich da von der restlichen RBB verabschiedet habe, habe ich sein Fehlen bemerkt.

Solltest Du also an einem dieser Orte zufälligerweise auf einen alten, schmierigen, schwarzen Lederhandschuh getroffen sein (Grösse M): Das ist meiner! Ich bin froh um jedes Lebenszeichen, denn obwohl ich nicht nur gute Erinnerungen an meine Militärzeit habe, so ist mir doch der Handschuh ein lieber Begleiter in kalten Zeiten geworden, und nur sehr schwer werde ich über seinen Verlust hinwegkommen. Falls überhaupt. Denn noch ist Winter, und der Fahrradlenker kalt umlüftet bei geschwinder Fahrt. Ich bin also schwer darauf angewiesen, meine Finger vor Klammheit zu schützen. Und ein rechter Handschuh alleine vermag nur halb zu wärmen.

Bitte, Handschuh, melde dich! Und bitte, Leser, Leserin, melde dich, wenn du meinen Handschuh findest! Der Finderlohn beträgt ein Ragusa, oder ein Bier nach Wahl! Oder sonst was, was Du Dir wünschst! Es lohnt sich also, die Augen offen zu halten!

Danke.

Und gute Nacht.

SCB 4, Gottéron 1.

Ein weiterer Punkt auf der To-Do-Liste meines Lebens kann abgehakt werden.

Mit leichten Kopfschmerzen zwar, aber dennoch guten Mutes fand ich mich inmitten eines munteren Trüppchens eingefleischter und erfahrerer Fans letzten Freitagabend im Allmendstadion («Denn für uns heisst es immer noch Allmend!» war auf dem im Eingangsbereich verteilten Flugblatt zu lesen, und mir gefällt das. Ich bemühe mich auch stets, Wankdorf zu sagen und nicht diesem unsäglichen Stade-de-Suisse anheimzufallen) ein – hast Du den Faden noch? Ich habe ihn verloren. Uns zuliebe fange ich den Satz gerne nochmal von vorne an. Also:

Mit Kopfschmerz ging ich ins Allmendstadion, (obacht, jetzt geht’s wieder weiter!) und freute mich darauf, meinen allerersten Hockeymatch live mitzuerleben. SCB gegen den HC Fribourg-Gottéron stand auf dem Programm, und demselben Flugblatt, das den Namen Allmendstadion propagierte, entnahm ich, dass es sich hierbei um ein klassisches Zähringerderby handle. Schön! Ich mag Klassiker! Vor allem, wenn sie ein zähes Ringen versprechen!

Wir drängten uns mitten ins Gedränge der Stehrampe, und während das muntere Trüppchen rund um mich fleissig dem Bierkonsum zusprach, hielt ich mich diesbezüglich vornehm zurück, mein nach wie vor pochender Kopf hielt mich dazu an. Dann ging’s los mit wilder Lichtshow und imposanten Filmchen, die über den grossen Würfel an der Stadionsdecke flimmerten. Die Spieler liefen ein, das Publikum machte einen Höllenmais und der Schiri pfiff an.

Hui! Da musste ich meinen Augen schon den Nachbrenner zünden, damit sie der übers Eis flitzenden Hartgummischeibe zu folgen vermochten! Hin und her und hin und her ging’s da, der SCB heimste die eine oder andere 2-Minuten-Strafe ein, wehrte sich aber tapfer vor dem eigenen Tor, wenn die Fribourger ihre Überzahl auszuspielen versuchten.

Bis in der 19. Minute: Irgend so ein Gottéroner stocherte mit seinem Stöckli dem Berner Goalie zwischen den Beinen umenand und beförderte auf diese wirklich extrem unschöne Weise den Pögg ins Berner Goal. 0:1. Die Schiedsrichter schauten sich die Szene zwar eine Ewigkeit lang noch auf dem Monitor an, das änderte aber nichts am Verdikt. Fribourg führte. Das nachfolgende Pfeifkonzert der Berner Fans war eine wahre Freude, und nicht zum letzten Mal an diesem Abend sollte ich es bitter bereuen, dass mir die Gabe, durch die Finger zu pfeifen, nicht vergönnt ist.

Keine Minute später fiel der Ausgleich. Ein wunderschönes Tor! Ein Faden, fast von der Mittellinie aus, Zägg und Päng am alt aussehenden Fribourgergoalie vorbei. Was für eine Freude, nun durfte die erste Drittelspause kommen!

Meiner Bierabstinenz hatte ich es zu verdanken, dass ich nicht aufs Klo musste, und so konnte ich die schönen Peugeots bewundern, die in der Pause über das Eis kurvten. Vrruckt, da lässt man tatsächlich vier Autos während 10 Minuten Runden drehen und erhofft sich dadurch wohl höhere Verkaufszahlen. Einen grösseren Schwachsinn habe ich noch selten gesehen.

Zweites Drittel: Die Füsse langsam kalt, ich hatte leider weder dicke Schuhsohlen noch ein Holzbrett zum Draufstehen dabei. Dafür erzielte der SCB zwei weitere Tore, was die Körpertemperatur auf hohem Niveau hielt, schliesslich musste jedes Mal lautstark gejubelt werden. Oder gepfiffen. Aber das kann ich ja nicht.

Pause.

Drittes Drittel. Ich liess mich trotz allem zu einem Bier überreden und konnte so mit gut geölter Kehle das 4:1 des SCB bejubeln. Denn Pfeifen geht ja nicht. Fazit: Fribourg ohne Brot. Abpfiff. Sieg. Juhee!

Müde machte ich mich auf den Heimweg und legte meine mürben Knochen zur Ruh›.

Gute Nacht.

Schlachtzeit!

Es war wieder mal so weit: Meine Sau war voll, die Sparsau, die ich jahresüber emsig mit Zweifränklern füttere. Und so habe ich sie also geschlachtet, nicht ohne zuvor die obligaten Röllelipapierchen bei der Post zu holen. Und so röllelte ich und röllelte, was das Zeug hielt, bis ich am Ende exakt neun Rollen vor mir auf dem Tisch zu liegen hatte:

… oder: 3960g Zweifränkler.

Ehrensache, dass ich die persönlich am Postschalter vorbeibrachte und so meinem Konto einen willkommenen Zustupf bescherte. Und so harrt nun mein Schweinchen mit leerem Bauch wieder der Zweifränkler, die da kommen mögen.

Gute Nacht!