Die Abschussliste

Lang habe ich nichts mehr geschrieben, und damit der April nicht plötzlich als unbeschriebenes Blatt vorüberzieht, sei hier nun etwas zu virtuellem Papier gebracht.

Viel ist geschehen! So ist zum Beispiel der Frühling ausgebrochen, ich habe am 9. April Mike Mainieri und Peter Erskine zusammen mit dem Swiss Jazz Orchestra in Marians Jazzroom genossen (Woooow!!!) und ebenso habe ich mir eine neue Aufgabe vorgenommen: Kennst du das auch? An deinem Briefkasten klebt ein Aufkleber, von dem du dir dank seines unmissverständlichen Wortlautes «Keine Werbung» eine gewisse Wirkung erhoffst, und trotzdem ist dein Posteingang Tag für Tag mit Werbeflyern zugekleistert? Ich kenne das zur Genüge. Und ich rege mich jedesmal auf wie Anton (Gopfertami, chöi di Arschlöcher eigentech nid läse!?), aber vom Aufregen alleine ändert sich nichts ausser meinem Blutdruck (obsi) und meiner Lebenserwartung (nidsi). Darum ist’s jetzt Zeit für wirksamere Methoden.

Dies in Form einer Seite (zu finden unter Abschussliste), wo ich fürderhin all jene fehlbaren Firmen öffentlich zu brandmarken gedenke, welche meinen  Briefkasten unaufgefordert bewerben. Ob die Seite ihre Wirkung zeitigt, wage ich zwar zu bezweifeln. Aber immerhin gibt sie mir das gute Gefühl der Genugtuung, das sich immer dann einzustellen pflegt, wenn ich irgendwo Dampf ablassen kann. Mein cholerisch bedingtes Magengeschwür wird es mir zu danken wissen.

Gute Nacht.

Waschen: Bitte schützen Sie sich!

Gerne gewaschen habe ich ja noch nie. Ist ja auch nicht die interessanteste aller Tätigkeiten, mal abgesehen davon, dass eine sich drehende Waschtrommel durchaus einen gewissen Unterhaltungswert bietet, wenn’s im Inneren schäumt und wirbelt. Alles in Allem beschränkt es sich dann aber doch aufs Wäsche-reinstecken, Pulver-montieren und danach Wäsche-hängen, abnehmen und verräumen.

Wobei genau das Pulver-montieren in Zukunft für mich zum Abenteuer werden könnte, denn wie ich erst kürzlich festgestellt habe, handelt es sich bei Waschpulver offensichtilich um eine chemiewaffenähnliche Substanz. Oder wie ist es wohl sonst zu erklären, dass man sich vor dem Umgang damit in umfassende Schutzkleidung werfen soll? Dies suggerieren zumindest die Hinweise auf der Packung:

Schutzbrille und Gesichtsschutz tragen? Proschtnägeli!

Schutzbrille und Gesichtsschutz? Blöd, dass ich meine Gasmaske abgeben musste, die käme mir jetzt zupass!

Gute Nacht!

Extrem excellente EAV

Wow! Da kamen Hits wie: Märchenprinz, Fata Morgana, Küss die Hand Herr Kerkermeister, 300 PS, Ding Dong, An der Copacabana, Samurai, Sandlerkönig Eberhard, Der Wein von Mykonos, Burli, Die Russen kommen, … ich könnte wohl noch endlos fortfahren und käme zu keinem Ende.

Wo war denn das? Das war im mir gänzlich unbekannten Neuen Theater Spirgarten zu Zürich, letzten Donnerstag. Da traten die alten Herren der ehrwürdigen Ersten Allgemeinen Verunsicherung auf und boten eine fantastische Show! Trotz seiner beinahe 65 Jahre gab der Klaus Eberhartinger auf der Bühne alles, die wechselnden Kostüme waren eine Augen- und die Hits eine Ohrenweide! Und die Stimmung! Zeitweise sang das Publikum lauter als der Klausi, insbesondere bei der letzten Zugabe: Morgen, meinem ganz persönlichen Favoriten.

Und sogar wirklich etwas einfallen lassen haben sie sich, denn: Dem Burli wurde ein neuer Text spendiert, der auf Fukushima Bezug nimmt, und auch Die Russen kommen bekamen neue Worte, dank denen Herr Putin mit seiner Ukraine-Politik sein Fett weg bekam.

Die neuen Songs, naja, die konnte ich halt nicht mitgrölen. Aber trotzdem: Energiereich, laut, mitreissend. Einfach ein Spektakel. Und weil’s so schön war, hier noch ein, zwei unscharfe und verwackelte Bilder, auf denen rein gar nichts zu erkennen ist. Macht nichts! Dann dienen sie einfach meiner Erinnerung. Und das ist doch auch etwas.

Da sangen sie wohl einen ihrer Hits!
Hier war’s glaub ich «Heisse Nächte»

Einfach excellent!

Gute Nacht!

E2 = Blas mer i d Schue

Ich kann einen Nachtrag liefern. Der Informationsgehalt ist zwar dürftig, aber item.

Kürzlich berichtete ich über ein Heissluftgebläse zur Handtrocknung und konnte mich nicht mehr an die Marke desselbigen erinnern. Anlässlich meines heutigen Besuchs im Bierhübeli konnte ich diese Wissenslücke schliessen: Es handelt sich um ein Gerät der Marke Urimat.

Und noch etwas konnte ich ergründen: Der ominöse Code E2 bedeutet: Blas mer doch i d Schue, i blase itz nümme, denn: Als ich meine formidable Technik zur Trocknung meiner Hände anwandte, blinkte nach einiger Zeit eben dieser Code und das Gebläse stellte seinen Dienst ein. Schon wieder etwas gelernt!

Und zum Schluss noch dies: Wenn man beim Verlassen des Bierhübelis einen Mutzi– besser gesagt: eine Mutzi trifft, und diese nicht auf Anhieb erkennt, dann liegt das daran, dass sie ohne Fasnachtskostüm nicht unwesentlich anders aussieht, als mit. So gesehen muss ich mich nicht schämen, im ersten Moment wohl etwas gstober aus der Wäsche geguckt zu haben, als sie mich erkannt hat, ich aber sie nicht.

Ööh, ja. Das wär’s dann für heute.

Gute Nacht.

Tschingderassa!

Mittelfinger rechts: Schürfung. Zeigefinger beider Hände: Druckstellen, Gelenkschmerz. Nacken/rechte Schulter: Verspannt und steinhart verkrampft. Rechtes Schultergelenk: Rheumatischer Schmerz. Bauch: Blaue Flecken, rote Quetschwunde. Hüfte rechts: Blauer Fleck. Oberarme: Muskelkater. Kopf: Erstaunlich schmerzfrei. Schlafsaldo: Gnadenlos im Minus.

Stimmung: Ausgezeichnet!

Dies so ungefähr die Bilanz der diesjährigen Berner Fasnacht. All die Blessuren kommen natürlich nicht von ungefähr. Es bot sich mir die einmalige (und ich betone noch einmal: einmalige!) Gelegenheit, zu musizieren. Und zwar nicht in irgend einer dahergelaufenen Gugge, sondern in der einzigen Fasnachts-Bigband wo gibt’s! Ich durfte so richtig mit den Cinellen krachen und beim Samstagsumzug sogar auf die Pauke hauen. Wenn das mal keine Freude ist!