Der weisse Mantel kalter Schönheit

Endlich hat sich eine samtene Schicht knirschenden Weisses über das Antlitz der Erde gebettet! Wenngleich nur mager – schwindsüchtig, gar – so ist sie doch als Vorbote kalter und damit endlich winterlicher Tage anzusehen. «I like», wie der moderne Facebooker wohl sagen würde! Persönlich kann ich ja nicht mehr überprüfen, ob diese Redewendung immer noch en vogue ist, und so sage ich halt: «E gueti Sach!»

Lange genug waren wir nun von grauem Gewölk behangen, von klammem Regen benässt und von braunem Schlick untergeben. Höchste Zeit also für knackig-kalte Wintertage mit Sonnenschein und Schnee! E gueti Sach!

Blöd nur, wenn bereits wieder die Nase trieft und der Hals heisert. Aber diese Wehwehchen kann man angesichts des frischen Schnees getrost wegstecken.

Des Gebläses getöse vermag zu begeistern nicht

«Wo-n-i no chlyn bi gsy», schoss es mir durch den Kopf, «da het’s das no nid ggä. I bi no mitemne ‹chchchtt-chchchtt-chchchtt› gross worde!» Heutzutage aber gibt’s kaum mehr chchchtt-chchchtt. Heutzutage regiert das MÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖH und das BRÄÄÄÄÄÄÄÄÖÖÖÖÖÖÖÖÖÄÄÄH, und ich bedaure das sehr.

Früher, da sah man sie noch in Gruppen von vier, fünf Personen, wie sie mit ihren Reisigbesen, die beim über-den-Boden-wischen das charakteristische chchchtt-chchchtt hören liessen, das Laub von Hand zusammenkehrten, sich ab und zu eine Rauchpause gönnten und dabei ein Schwätzchen abhielten.

Heute sind sie meist alleine unterwegs, höchstens noch zu zweit, immer aber mit den dicken Ohrenschützern, und wirbeln mit ihren Laubbläsern die Blätter ein wenig hierhin, dann ein wenig dorthin und am Ende wieder hierhin. Manchmal blasen sie auch ins Leere, wo sich weit und breit kein Blatt versteckt hält. Dann meistens röhrt die kleine Lärmmaschine an ihrem Rücken besonders laut.

Besonders freudig bei der Arbeit scheinen sie auch nicht zu sein, die Mannen in Orange. Dabei sollte man doch meinen dürfen, der Laubbläser mache ihre Aufgabe wesentlich leichter und somit geniessbarer. Dies scheint aber überhaupt nicht der Fall zu sein. Ganz im Gegenteil. Ich zumindest kann den Lärm und den Gestank in keiner Weise geniessen. Und so sicher bin ich mir auch nicht, ob es für die Blasemänner eine Freude ist, tagtäglich in Lärm und Gestank ihre Arbeit zu verrichten.

Man möge mich getrost einen Ewiggestrigen schimpfen, aber mit Laubbläsern werde ich mich meinen Lebtag lang nicht anfreunden. Gerne würde ich wiedermal einem chchchtt-chchchtt begegnen und dabei im nostalgischen Gedankengut meiner Kindheit schwelgen können!

Schönheiten berndeutscher Ausdrucksweise

«Wieso nimmsch de du e Bödu u ke Ginu?», fragte ich Jönu. «Wüu der Bödu Ädu isch!», entgegnete er wie gewohnt schlagfertig.

Wer dies nicht versteht, dem sei folgende Erklärung ans Herz gelegt:

Bödu = Boddingtons aka. Badmintons
Ginu = Guinness
Ädu = Aktion

Fertig.

Wenn ein Brief einen Brief enthält

Kürzlich erhielt ich wieder einmal Post von der Post. Dem Couvert, etwas grösser als ein normaler C5-Umschlag, entnahm ich zuerst das Begleitschreiben. Dieses begrüsste mich mit den Worten

Geöffnete Sendung

und fuhr wie folgt fort:

Sehr geehrter Herr Friedli

Die Sendung in der Beilage wurde irrtümlich einem falschen Empfänger zugestellt und von diesem geöffnet.

Wir entschuldigen uns bei Ihnen für dieses Vorkommnis und danken Ihnen für Ihr Verständnis.

Freundliche Grüsse

Die «Beilage» entpuppte sich dann als ziemlich gebeuteltes Couvert meines Arbeitgebers mit meiner November-Lohnabrechnung drin. Schön! Nun weiss also eine wildfremde Person, was ich verdiene. Oder auch nicht, denn unsere Lohnabrechnungen sind derart kompliziert, dass eigentlich nicht einmal ich weiss, wieviel Lohn ich erhalte.

Schön finde ich, dass die Post bereits weiss, dass ich Verständnis aufbringe. Sonst würde sie mir ja nicht dafür danken, sondern mich darum bitten oder zumindest darauf hoffen. Aber von einem Staatsbetrieb darf ich wohl erwarten, dass er mich besser kennt, als ich mich selber. Schliesslich finanziere ich ihn mit meinen Steuern (die ich wiederum mit dem Geld bezahle, das auf der falsch zugestellten Lohnabrechnung ausgewiesen ist. Und auch dieses Geld besteht wiederum wohl zu einem Teil aus Steuergeldern. Hui, ist das kompliziert!)

Bevor mir jetzt der Kopf brummt, wünsche ich eine gute Nacht.

Gute Nacht!

Vorbei ist vorbei

Zugegeben – es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, im Jahre ’15 den 15. Rang zu erreichen. Nur wünschte ich mir unter diesen Umständen natürlich, wir schrieben anno I und nicht XV. Aber man kann nicht immer gewinnen. Dass wir aber gerade derewä hintenabfielen, ist zwar kein Weltuntergang, aber doch ziemlich sch…ade.

Und das, obwohl ich auf der Bühne nicht einmal noss! Aber wirklich fit fühlte ich mich eben auch nicht (so schön, immer eine passende Ausrede parat zu haben! Ich liebe es!)

Der Vollständigkeit halber sei hier noch die offizielle Rangliste verlinkt.