Ziehen wir doch mal über üble Frisuren her

Kommen wir im heutigen Schmähbeitrag zu den Frisuren, welche sich heutzutage als modisch bezeichnen dürfen. Eigentlich ist das ja nur eine einzige Frisur: die Sekuola, oder: Seite-kurz-oben-lang. So eine Hitlerjugendfrisur, halt. Aufgrund der Jugendlichkeit des Trägers meist in der Variante ooliba, also ohne Oberlippenbart.

Heute aber wurde ich eines Exemplares ansichtig, das durchaus einen Schnauz hatte (Variante mioliba also), und der Seku-Teil der Haarpracht war nicht nur kurz, sondern gar rasiert. Der Rest, und zwar sowohl ola als auch mioliba, war grau-weiss, und das lässt doch einen einigermassen präzisen Schluss auf das ungefähre Alter des Herrn mit der Haarunpracht zu (ich verbitte mit an dieser Stelle jegliche Kommentare über die Unsinnigkeit eines präzisen Schlusses auf etwas Ungefähres). Schockierend, dass sich ein alter Mann mit einer solchen Frisur mir-nichts-dir-nichts in aller Öffentlichkeit zeigt!

Nicht, dass graue Haare per se ein Zeichen hohen Alters wären. Ichselbst, ein wahrlich leuchtendes Beispiel von Tugend und Jugend, erfreue mich einer zunehmenden Anzahl weisser Haare auf dem Kopf. Ja, richtig: weisser Haare. Denn wie hinlänglich bekannt sein dürfte, gibt es so etwas wie graue Haare gar nicht.

Und was sollen wir nun mit all den fehlgeleiteten Sekuolami/oolibas machen? Da bin ich überfragt. Bemitleiden ist wohl das Einzige, wozu ich mich durchringen kann. Und das ist doch immerhin etwas.

Bilderzeit!

Echauffierung über die modisch unbedarfte Jugend

Ich sitze im Tram so einem jungen Herrn gegenüber. Oder, wie’s der Berner in mir zu sagen pflegt: vis-à-vis vomene junge Heer. Er hat, wie 90% der jungen Generation, welcher anzugehören ich das Glück seit Langem bereits nicht mehr habe, Ohrstöpsel mit Musik montiert und drückt auf dem Mobiltelefon desume. Er ist derart vertieft, dass ich gefahrlos einen längeren Blick auf sein Erscheinungsbild riskieren kann. «Wieso het e junge Trübu derewä gruusigi Glitzerschtei-Schtecker i de Ohreläppli? U de grad no i beidne!?» schiesst es mir unweigerlich durch den Kopf. Ein weiterer Blick auf seine Beinregion beantwortet mir die Frage umgehend: Aha Camuflasch-Hose, zu Deutsch: eine Camouflagehose bekleidet seine Körperunterhälfte. Alles klar: Das ist modisch derart ein Griff in die Scheisse, dass einen nichts mehr zu wundern braucht. Wer kleidet sich denn bitteschön schon freiwillig als Soldat?! Eben.

Und wenn ich jetzt schon am Toben bin, will ich das Momentum ausnutzen: Hast du auch schon diese Hosen mit Schlitz am Knie angetroffen? Diese Hosen, die den Knieen des Menschen, der sie trägt, mit Bestimmtheit eine böse Erkältung bescheren? Gelenk-Katarrh, Schleimbeutel-Angina, Kreuzband-Kolik, Meniskusgrippe! Echt, derart sinnlose Hosen habe ich ja noch nie gesehen. Fehlt noch, dass es die mit Camuflaschmuster gibt, proschtnägeli!

Ja, und kennst du auch diese Schuhe, die vornehmlich von der ganz jungen Bevölkerung getragen werden und deren Sohlen bei jedem Schritt in grellen Farben aufleuchten? Oberblödst! Da brauchen diese Buben und Meitschi noch eine Batterie, um zu spazieren? Und wenn sie die Schuhe durchgelatscht haben, was passiert dann damit? Sondermüll? Elektroschrott? Ich fürchte, die landen dann einfach im Ghüder. Hirnrissig!

Dagegen sind diese Zehenschuhe eigentlich noch ganz okay. Und das will was heissen, denn diese Dinger gehen gar nicht!

Schmücken wir die gehässigen Worte doch noch mit einigen gehässigen Bildern. Viel Vergnügen (?).

Der Aufreger der Woche

Ich werde den Eindruck nicht los, dass ich mich bereits seit geraumer Zeit nicht mehr öffentlich enerviert habe. Diesen Umstand gedenke ich sogleich zu bereinigen.

Zuerst aber noch alles Gute fürs 2017. So.

Jetzt wieder zurück zu blutdruckerhöhenden Themenbereichen, die auch dich nicht kalt lassen sollten.

Da kommt also dieser Chinese nach Bern auf Staatsbesuch, Xi Jinping heisst er und ein Menschenrechtsverächter ist er. Und was tun unsere Behörden? Drei Helikopter lassen sie unablässig über der Stadt lärmen, in unerträglichem Tiefflug, und verbraten so wahrscheinlich mehr Steuergelder, als ich in meinem ganzen Leben je bezahlen kann. Ganz zu schweigen von der damit einhergehenden Luft- und Lärmbelastung.

Derweil schicken sich schwerstgepanzerte Polizeikordons an, den Bundesplatz abzuriegeln, damit das zarte Pflänzchen von Regierungschef nicht zu hören und sehen bekommen muss, dass es auf der Welt durchaus Leute gibt, die nicht mit seiner Politik einverstanden sind – zum Beispiel Tibeter, die gerne in einer freien Heimat leben würden. Stattdessen werden ebenjene Tibeter von der Polizei verhaftet, während pro-chinesische Demonstranten auf dem Bundesplatz munter ihre Fähnchen schwenken dürfen. Sieht so Meinungsfreiheit aus?

Könnte unsere geschätzte Regierung bitte – anstatt dem Despoten mit Freihandelsverträgen in den Allerwertesten zu kriechen – die humanitäre und rechtsstaatliche Tradition der Schweiz hoch halten und sich bei Herrn Xi für die Einhaltung der Menschenrechte in seinem Reich einsetzen?

Und könnte sie es unterlassen, mich mit Hubgeschraube zu belästigen? Ich wäre äusserst dankbar.

Peinlich: Pure Prostitution pekuniär prekärsituierter Personen

Heute im Bahnhof Bern: Ich so am schlendern Richtung Püez, und dann so vor meinen Augen ein Anblick, wie er sich mir noch nie geboten hat: Öpper in roter Jacke mit künstlichem Rentiergeweih auf dem Grind und einer runden roten Clownnase zmitz im Gesicht. Am irgendwelche Werbeflyer verteilen. Hallo?! Muss ja wohl eine Person in pekuniär prekärer Position sein. Eng entlöhnt. Billig bezahlt. Vermindert verdienend. Weshalb sonst würde sie sich derart peinlich prostituieren?

Und was muss das für ein herzloser Arbeitgeber sein, seine Angestellten in derartige Kostüme zu zwingen, dass fremdschämen Programm wird?

Kommt noch dazu: Rentier? Bitte? Hat denn der Samichlous nicht ein Eseli? So eines wie der Aschi oder das Grittli aus dem Streichelzoo im Tierpark sind? Asobitte.

«Führsprecher»? Was bitteschön soll das sein?

Oh-oh! Was muss uns das sagen, wenn zwei der ins Berner Stadtparlament gewählten SVP-Kandidaten  als Berufsbezeichnung «Führsprecher» angeben?

«Führsprecher»? Echt jetzt?

Einer dazu hat gar noch für den Gemeinderat kandidiert (und ich möchte hier ausdrücklich betonen: es verbindet uns weder eine verwandtschaftliche noch sonst eine Bande)!

Lässt sich von falscher Schreibweise auf die Intelligenz des Verfassers schliessen? Wer weiss. Lässt sich von der Intelligenz des Verfassers auf die Intelligenz seiner Wähler schliessen? Natürlich nicht. Trotzdem dürfen wir uns wohl glücklich schätzen, dass es lediglich 2 Führsprecher in den Stadtrat geschafft haben.Hoffen wir, dass die zumindest lesen können, wenn’s beim Schreiben schon hapert. Ansonsten sehe ich düstere Zeiten auf und zukommen, wenn wir für die kommenden vier Jahre mit zwei Analphabeten im Parlament gestraft sind.

Wir werden sehen. Und da man nie so genau weiss, wann ein Dokument aus dem WWW verschwindet, hänge ich die Detailergebnisse Stadtratswahlen Bern 2016 (PDF) gleich an den Beitrag an. Damit sich der geneigte Leser und die geneigte Leserin selber von der mangelhaften Schreibweise überzeugen können. Auf Seite 12.

Undwer mir nicht traut, soll halt auf der Website der Stadt Bern nachschauen.

Gute Nacht.