Gegen den Regen anschreiben

Draussen regnet’s. Der Herbst hat Einzug gehalten. Höchste Zeit, dagegen anzuschreiben! Wie tue ich das am Besten? Klar: Indem ich ein schönes Bildli hochlade von meinem schönen gelben Velo, das ich zu Zeiten eitlen Sonnenscheins auf elektronisches Zelluloid gebannt habe.

Denn ich habe ja vorausgedacht: Als ich – endlich! – mein fertig montiertes Velo abholen konnte, dachte ich mir: Itz bisch eifach mau huere klever: Zum Schribe chunnsch ja eh nid sofort, aber e Foto, die chasch itz grad schiesse! Und so klever, wie ich mir vornahm, zu sein, verhielt ich mich denn auch, indem ich die Photographie, die zu schiessen ich mir zum Ziel gesetzt hatte, auch tatsächlich gleich schoss. Was zur schönen Folge hat, dass ich mir jetzt nur noch die Wörter aus der Tastatur saugen muss, nicht aber das Bildmaterial aus der Kamera.

A propos Bildmaterial: Genug gelesen? Willst Du endlich Bildli schauen? Wusste ich’s doch. Hier!

IBEX Daily Quest
IBEX: Daily Quest

Schön, ja? Schön, ja! Gute Fahrt!

Saisonstart

Alle Jahre wieder beginnt das SJO im Herbst seinen musikalischen Zyklus. Heuer eröffneten mit: Dado Moroni und Bert Joris. Das Fazit? Wow!

Mehr als einen Philipp Leibundgut am Schlagzeug, einen Lorenz Beyeler am Kontrabass und eben einen Dado Moroni am Piano bräuchte es eigentlich gar nicht, um einen ganzen Abend mit soviel Groove und Swing zu füllen, dass man gut und gerne noch die restliche Woche davon zehren könnte. Haben die wieder einmal abgedrückt!

Sicher: Der Rest der Band hat dabei nicht gestört, ganz im Gegenteil. Man könnte vermuten, dass die die Sommerpause darauf verwendet haben, non-stopp zusammen zu spielen, derart musiziert haben die alle zusammen. Ich wünschte mir, meine Woche hätte 20 Tage, damit ich mir immer den Montagabend für die Bierhübelikonzerte freihalten kann. Aber auch wenn ich dies in dieser Saison – einmal mehr! – nicht schaffen werde, so habe ich doch eine fulminantöse Eröffnung erlebt, die ich nicht hätte missen wollen.

Weiter so!

Ich bin Flizzer

«Verzeu mer öppis Nöis!» Werden sich jene denken, die mich besser als bloss flüchtig kennen. Aber genau das tue ich jetzt doch! Dem orthographisch aufmerksamen Leser wird die kleine aber feine Abweichung zur duden’schen Schreibweise des Wortes Flitzer aufgefallen sein.

Und die hat ihre Bewandtnis. Denn Flizzer bezeichnet im Gegensatz zu Flitzer keineswegs einen umherrennenden Füdliblüttler. Flizzer ist schlicht und einfach eine Unterhosenmarke.

Aber nicht irgendeine.

Flizzer werden ökologisch und sozial nachhaltig im Herzen Europas (Schweiz, Deutschland, Rumänien, Türkei) produziert. Die Firma hat ihren Sitz in Bern. Der Firmenname ist cool. Und ein Paar Unterhosen kostet 30 Franken.

Driisg Stutz für nes Paar Unterhose!? Bisch bbisse?

Nein, bin ich nicht. Es ist ja nicht so, dass ich nun gleich dutzendweise Flizzer im Schrank hätte. Nicht einmal ich, mit meinem astronomisch hohen Beamtenlohn, kann mir das leisten. Aber so nadisna, dachte ich mir, kann ich ja solche kaufen, und gestern habe ich mit einem Doppelpack den Anfang gemacht. Und zwar nicht online, sondern in Fleisch und Blut beim STOOR.

Warum auch nicht? Warum sollte ich bloss beim Essen, bei den Schuhen und bei Hosen auf faire Produktionsbedingungen in der Herstellung achten? Warum nicht auch bei Unterhosen? Eben. Jeder Tropfen auf den heissen Stein kühlt diesen auch ein wenig.

Diskothek im 2. Babylonisches Sprachgewirr.

Ich höre DRS 2, die Diskothek, Thema: Classical music recomposed. Der eine Studiogast, seinem Akzent nach ein Franzose (also wird’s wohl der Luxemburger Francesco Tristano gewesen sein), sagt: «Es ist interessant, Richter hat hier die Partitur genommen und die ADN der Musik verändert.» Sein Gesprächspartner, in diesem Fall also Tomek Kolczynski, will assistieren: «‹DNA›. Auf Deutsch ‹DNA›.»

Ich sage hierzu: Nein, leider auch nicht. Während ADN ganz sicher Französisch ist, heisst es im Deutschen DNS und nicht – wie im Englischen – DNA. Sorry. Pardon: Entschuldigung.

Ich gestehe Herrn Kolczynski allerdings zu, dass auch mir beim Akronym ADN als «deutsche» Alternative wohl DNA und nicht DNS in den Sinn gekommen wäre. Insbesondere, da mir mit meiner beruflichen Verbildung unter DNS etwas ganz anderes geläufig ist.

Wenn’s ins Geschäft reinspült

Ich hasse es. Ich weiss gar nicht, ob ich mich schon mal öffentlich darüber ausgelassen habe. Wenn ja, kann eine Wiederholung nicht schaden. Wenn nein, ist es höchste Zeit dafür.

Obwohl dieser Beitrag selbstverständlich von Personen jeglichen existierenden Geschlechts konsumiert werden kann und soll, wird sich doch wohl eher der testosteronproduzierende Anteil meiner geschätzten Leserschaft mit dem Thema identifizieren können. Zumindest gehe ich davon aus, wenngleich jemanden vorschnell zu klassi-, quali- oder disqualifizieren mir fern liegt.

Es geht heute also um eine extrem männliche Angelegenheit, nämlich um das Pissoir. Des Öfteren, um nicht zu sagen: beinahe jedes Mal, wenn ich mich urinal am Urinal entleere, bin ich noch munter am plätschern, wenn dass Pissbecken – und in diesem Zusammenhang sei mir dieser rüde Ausdruck ausnahmsweise einmal erlaubt – ebenfalls schon zu plätschern, sprich: spülen beginnt. Dabei ist meine Blase noch gar nicht leer!

Was kann ich denn dafür, dass ich nicht bereits nach 3 Sekunden abschüttle? Ab und zu dauert’s halt ein wenig länger, vornehmlich auch nach ausgiebigem Flüssigkeitsgenuss.

Ob sich für die Entleerzeit der Blase eine allgemeingültige Formel entwickeln lässt? Mir schwebt in etwa folgendes vor:

tLeerung = VBlase ÷ (π × rHarnröhre2) × γProstata

Die weltberühmte Blasenformel nach Manuel L. Friedli, MMXVIII

Dabei gilt:

  • tLeerung: Zeit für die Entleerung der Blase in Sekunden [s]
  • VBlase: Volumen der Blase in Kubikmetern [m3]
  • rHarnröhre: Radius der Harnröhre in Metern [m]
  • γProstata: Der Prostata-Faktor in einer Einheit, welche die Gleichung aufgehen lässt, also Sekunden pro Meter [s÷m]

Die Formel offenbart: Je grösser die Blase, je kleiner der Harnröhrendurchmesser, je grösser der Prostatafaktor, desto länger die Entleerzeit. Machen wir doch zu Illustrationszwecken ein einfaches Beispiel:

Karis Blase fasst einen halben Liter. Seine Harnröhre hat einen Durchmesser von 4 Millimetern. Weil Kari noch jung ist, beträgt sein Prostatafaktor lediglich 1 Sekunde pro Meter. Rechne!

«‹Rechne›? Okay … 1 + 1 = 2. Fertig.»

tLeerung = 0.5lt ÷ (π × (4mm ÷ 2)2) × 1s÷m
= 0.5 × (0.1m)3 ÷ (π × (0.002m)2) × 1s÷m
= 0.5 × 0.001m3 ÷ (π × 0.000004m2) × 1s÷m
= 0.5 × 0.001 ÷ (π × 0.000004) × m3 × s ÷ (m2 × m)
= 125 ÷ π s
≅ 40 Sekunden

Schon der arme kleine Kari braucht also 40 Sekunden, um seine volle Blase zu leeren. Man stelle sich vor, wie es mir erst ergeht: In meinem Alter ist locker mit einem Prostatafaktor von 10 bis 20 zu rechnen. Ich stehe also gut und gerne schon mal gegen eine Viertelstunde vor dem Becken und tröpfele vor mich hin.

Da wird es doch wohl nicht zu viel verlangt sein, dass sich die Spülung geduldet, bis ich fertig geschäftet habe. Aber nein, immer wieder beginnt es zu rauschen, während ich noch verzweifelt am Tore schiessen bin. Wie soll man sich da konzentrieren? Noch schlimmer: Wie soll da die Entspannung aufkommen, die man sich vom Wasserlassen erwünschen darf? Richtig: Gar nicht! Und genau das ist das Problem. Dann rege ich mich nämlich jedes Mal saumässig auf, und das einzige, das sich darüber freut, ist mein Magengeschwür! Das kann’s doch nicht sein!

Wie funktioniert überhaupt so eine Pissoirspülung? Wie merkt die, dass ich fertig bin? Pardon, ich korrigiere mich: Anhand welcher Faktoren ist sie mit absoluter Zuverlässigkeit nicht in der Lage, das Ende meines Uriniervorgangs zu eruieren? Das nähme mich mal wunder! Wer’s weiss, schreib’s in einen Kommentar! Danke!