Sonntagabend, zehn Uhr dreissig im Hause fritteli: Die Tochter weint bitterlich im oberen Stockwerk. Der gutmütige Papa erbarmt sich ihrer und trägt sie hinunter an den Esstisch. Seine Vermutung: Das Töchterlein hatte einen bösen Traum.
Sonntagabend, zehn Uhr einunddreissig: mit inbrünstigem und überschwänglichem Erbrechen führt die Tochter dem Vater dessen Irrtum den Grund ihres Weinens betreffend brühwarm vor Augen, bzw. auf Hose und Hemd. Und Boden. Mehrmals.
Ebendies rechtfertigt eine spätabendliche Dusche für den bebrochenen Vater und die gründlich entleerte Tochter. Die Mutter nimmt derweil wohlweislich Reissaus, stellt sich doch in ihrem Magen stets ein überaus blümerantes Mikroklima ein, wenn im Umkreis von einigen Dutzend Kilomenern jemand vomitiert.
Die unangenehme Pflicht, literweise starkriechende Bröckchensuppe vom Boden aufzuwischen, obliegt demnach auch dem treusorgenden Ehegatten. Er weiss sich diese Aufgabe jedoch mit einer gehörigen Portion Radio Swiss Jazz zu versüssen.
Ebenfalls süss mutet ihm der Gedanke an, dass dieser Kotzbeitrag verhindert, dass die Schreibpause auf diesem Blog ein Jahr oder gar noch länger dauert. Es ist ein wahrer Freudentag! Ein Hoch auf alle Magenverstimmungen dieser Welt!