Manchmal wirkt ein geschliffenes Mundwerk Wunder, und Ehrlichkeit währt am Längsten, schreibt man das gross oder klein, ich weiss es nicht (das «Längsten» meine ich).
Allgemein bekannt ist ja, dass Restaurants ihre Biergläser direkt vom Grosslieferanten beziehen, und zwecks Werbung erst noch gratis und franko. Also kostet es die Restaurants auch nichts, wenn hin und wieder in Glas in die Brüche geht. Oder wenn an einem Abend plötzlich ein Glas weniger in der Abwaschmaschine landet, als noch am Morgen. Trotzdem zeugt es nicht von guter Erziehung, wenn man ein Glas einfach so mitnimmt.
Ich, der ich in meiner Kindheit in den Genuss hervorragender Erziehung gelangt bin, befand mich heute in einer Beiz, manche Leute würden es auch Spunten nennen, und diese Beiz schenkt ihre Biere in Cardinal-Gläsern aus. Diese Gläser, die haben es mir angetan. Ich bestaunte eines dieser Behältnisse aus durchsichtigem Hartmaterial, aus welchem ich soeben mein Bier getrunken hatte. Es einfach so mitzunehmen, getraute ich mich nicht, meiner Erziehung wegen, und als der Kellner es mir fortnehmen wollte, intervenierte ich deshalb folgendermassen: «Wieviu choschtet de sones Glas? I finde das würklech schön, und möcht’s gärn ha!», beschied ich ihm, und er, der deutschen Sprache nicht ganz so mächtig wie ich, hatte anfänglich eine kleine Schwierigkeit, meinem Gedankenstrang in derselben Richtung zu folgen, wie ich ihn spann. Nach ein paar erklärenden Worten hatte er mein Ansinnen begriffen, und scherzte, die Gläser stünden nicht auf der Getränkekarte und er wisse nicht, wieviel sie kosteten und ob ich denn lieber ein abgewaschenes hätte. «Öh, was? Ja, gärn», konnte ich in meinem Erstaunen brummeln, und schon stand ein abgewaschenes, noch leicht warmes Cardinal-3.3-dl-Glas abhol- und mitnahmefertig vor mir auf dem Tresen.
Ich muss schon sagen: Manchmal wirkt ein geschliffenes Mundwerk Wunder, und Ehrlichkeit währt am Längsten (schreibt man das gross oder klein? Ich weiss es nicht).
Und noch nebenbei: Es guets Nöis (auch wenn ich das schonmal gewünscht habe).
Und wenn du das noch ein paar mal machst, kannst du schon bald deine eigene Kneipe eröffnen!
«schreibt man das gross oder klein?»
Aus der amtlichen Regelung über die deutsche Rechtschreibung:
§ 58: In folgenden Fällen schreibt man Adjektive, Partizipien und Pronomen klein, obwohl sie formale Merkmale der Substantivierung aufweisen.
[…]
(2): Superlative mit «am», nach denen mit «Wie?» gefragt werden kann, zum Beispiel: Dieser Weg ist am steilsten.
[…]
E1: Superlative mit «am» gehören zur regulären Flexion des Adjektivs; «am» ist in diesen Fügungen nicht in «an dem» auflösbar.
Natürlich gibt es auch den substantivierten «Längsten». Ist das Vorderbecken nun dein Ersatzthema für die erst kürzlich dir ausgetriebenen Fäkalien? Wie wären stattdessen zwei separate Webseiten? Einige passende sollen ja noch frei sein:
[21:28:46] Andreas P von Reufer: http://www.pissoirrevue.ch wäre übrigens noch zu haben
diese erfahrung habe ich auch schon gemacht und damit eine ganz respektable sammlung zusammengebracht wenn du auch sammelst dann melde dich doch mal bei mir
und
ps ich habe absichtlich alles klein und ohne interpunktion geschrieben….