Zwar hat sich Lefey bereits über die schöne Aussicht, die Sigriswil zu bieten hat, ausgelassen, und trotzdem komme ich nicht umhin, ebenfalls ein denkwürdiges Wochenende kurz zu kommentieren. Wochenende ist zwar etwas gar hoch gegriffen, verweilte ich doch lediglich letzten Sonntag für wenige Stunden ob dem Thunersee. Denkwürdig war’s allemal.
Vorallem so die Anreise, die selbstverständlich auf umweltverträglichem Wege mit den öffentlichen Verkehrsmitteln erfolgte. «Lug, i ha glich rächt gha», flüsterte mir Corni im Bus von Thun nach Gunten ins Ohr, Bezug nehmend auf seine am Bahnhof Bern getätigte Aussage, er habe jetzt grad den Polo Hofer im Zug sitzen sehen, der fahre bestimmt auch nach Thun. Ich liess meinen Blick durch den Bus schweifen — und wer sass da, sonnenbebrillt, bekoffert und belederjackt? Tatsächlich der Polo National höchstpersönlich. Gelangweilt (oder routiniert?) schaute er aus dem Fenster, und dies gab mir die hervorragende Gelegenheit, mir seine Socken näher anzuschauen. Rot waren die. Rot mit einem schwarzen Hanfblatt draufgestickt. Das passt, dankt er doch auf der Buebetröim-CD allein und ausschliesslich «dem Hanf».
In Oberhofen stieg er aus, und unsere kleine Anekdote kommt damit auch schon zu ihrem abrupten Ende.
Hast du mehr erwartet? Solltest du nicht. Zumindest nicht bis nächsten Freitag. Da werde ich physikgeprüft. Deshalb stürze ich mich nun wieder auf die Bücher, und mit einem Fritteli findet Fysik foll falsch, freitags entlasse ich dich in den späten Nachmittag. Gute Nacht.