Mittwoch Morgen. Wetter: wolkig. Zmorgebuffet: einigermassen reichhaltig, inklusive komischem orangem Käse ohne Geschmack.
Dermassen gestärkt fühlten wir uns in der Lage, den Eiffelturm zu besteigen. Um dort hin zu gelangen, benutzten wir, wie für die meisten unserer Ausflüge, die Métro. Merkwürdigerweise wollte mein Billet plötzlich nicht mehr mit dem Drehkreuz kommunizieren, und ein rotes Lämpchen versperrte mir den Weg in den Untergrund. Aber schon wurden wir Zeuge der Hilfsbereitschaft eines Parisers, der mir ohne Umschweife erklärte Vous venez juste après moi, und mich, der ich mich eng an seinen Rücken anschmiegte, hineinschleuste. Merci beaucoup!
Dank des wechselhaften Wetters und der Nebensaison hatte es bei der Tour Eiffel keine kilometerlangen Warteschlagen vor der Kasse, und wir konnten zügig unser Ticket bis nach ganz in die Spitze für € 11.– erstehen. Den Weg nach oben übernahm ein Lift für uns, die 1710 Stufen wären doch gerade ein bisschen viel gewesen.
Der ist hoch, der Eiffelturm! Sehr hoch! Und einen schönen Überblick hat manhätte man gehabt, wenn sich das Wetter etwas weniger bewölkt gezeigt hätte. Aber auch so war’s eindrücklich. Auch der Turm selber vermochte durch seine schiere Grösse zu beeindrucken. Dort könnte man locker das Berner Münster und das Bundeshaus darunterstellen, nebst dem Wankdorfstadion und der Welle von Bern! Locker gänge das!
Danach machten wir uns auf, die Nôtre Dame zu bestaunen. Die ist frisch geputzt! Jedenfalls die vordere Fassade. Diese erstrahlt im hellen Glanz frisch sandgestrahlten Gesteins, dass es eine wahre Freude ist. Die Seiten sind hingegen immer noch ziemlich russig, und moosichte Steine trüben die Augenweide. Dafür sind die Innereien wunderschön. Ich bin sicher, auch in diesem hohen Gewölbe erschiene das Berner Münster wie eine kleine Spielzeugkirche. Gewaltig.
Sowieso ist in Paris alles eine Spur grösser, mächtiger, wuchtiger, gewaltiger, dicker. Nur die Menschen nicht. Als wir am Mittwoch die erste dicke junge Frau sahen, mussten wir feststellen, dass es sich um eine US-Amerikanische Touristin handelte :-). Die Pariser, so besagt die von uns entwickelte Theorie, sind alle so schlank, weil sie in den Métrostationen dauernd so viele Treppen steigen müssen!
Das Znacht wollten wir in einer Pizzeria nahe des Eiffelturms geniessen, die uns schon am Morgen mit ihren tiefen Preisen gluschtig gemacht hatte. Auch hier galt jedoch: gutes Essen, zackiger Service, unfreundliches Personal. Als mir der Garçon meine Pizza brachte, und beim Hinstellen des Tellers mein Messer zu Boden warf, schnautze er mich an, vous êtes assis trop au bout (oder so), ich sässe zu nahe am Tischrand, und dann pänggelte er mir ein Messer vom Nachbarstisch hin. Und ebenso wie am Dienstag Abend wurden wir speditiv hinauskomplemetiert, als klar wurde, dass wir kein Dessert wünschten.
So reichte es dafür noch für die Seine-Rundfahrt. Die war zwar schön, aber ich war müde, und so verschlief ich halt leider teilweise die Rückfahrt.
Was besonders schön anzuschauen ist, ist der nächtliche Eiffelturm. Der ist beleuchtet, und jeweils zur vollen Stunde beginnen tausende von Blitzlichtern zu blinkten und glitzern, und sie hören immer just in dem Moment auf, in welchem der Hubi seinen Fotoapparat zückt. Gut möglich, dass sie also jetzt ununterbrochen blitzen, da der Hubi ja wieder in Bern ist ;-).
Paris: Der Bericht. Tag 2.
Ich bin zurück aus Paris. Lies, wie’s mir ergangen ist.