Nach knappen zehn Tagen befinde ich es nun für wieder einmal nötig, dem Tagebuch vorübergehend etwas Leben einzuhauchen. Wie’s der Zufall so will treibt sich im Moment wieder der Schnee vor dem Fenster rum! Ich bezweifle allerdings, ob er das spärliche Schäumlein, das von Weihnachten her noch geblieben ist, stark auffrischen kann, zu warm sind trotz allem die Temperaturen.
Und, hattest du schöne Weihnachten? Es mag dir vielleicht aufgefallen sein, dass ich mich in diesem Jahr nicht über den Weihnachtsstress beklagt habe. Nicht, dass ich plötzlich nichts mehr gegen den Stress einzuwenden hätte, aber mir scheint, nur dagegen wettern bringt auch nichts. So schweige ich denn zu diesem Thema und lasse die Weihnachtszeit ruhig an mir vorübergleiten, auf dass sie mich so wenig als möglich tangiere.
Obwohl ein kleines Mass an Tangation (?) unvermeidlich ist. Denn wie schon die Jahre zuvor verbrachte ich den mutmasslichen Geburtstagsabend unseres Religionsstifters an jenem Ort, wo ein gelernter Koch Mitglied der Familie ist. Und wie schon die Jahre zuvor fiel das Mahl dementsprechend aus. Der geneigte Leser wird sich an den letztjährigen Beitrag erinnern, in welchem ich vom feinen Morchelsösseli geschwärmt habe. Es war dieses Jahr ein Sherry-Sösschen, welches das Kalbsfileh im Rohschinkenmantel geschmacklich exquisit unterstützte. Und mit dem Tiramisú zum Schluss brachte ich es kurz vor dem zu Bette gehen auf stolze 62 Kilogrämmer auf der Waage! Das sind immerhin 2 Kilo mehr als der langjährige Durchschnitt!
Ich werde mich von diesen erschreckenden Zahlen jedoch keineswegs dazu verleiten lassen, Sport zu treiben. Denn dafür ist mit der 30. Dezember 2003 noch in zu lebhafter Erinnerung…
Noch etwas gibt es zu berichten, dessen die Welt sicherlich schon lange harrt: ich hatte gestern das Vergnügen, den allseits bekannten, allerdings uralten Film Metropolis zu sehen. Ein Stummfilm von neunzehnhundertundplusminusendederzwanzigerjahre. Hervorragend! 153 Minuten prall gefüllt mit ausdrucksstarker Mimik, dramatischen Ereignissen, hektischen Verfolgungsjagden à la Tom & Jerry und herzergreifenden Szenen voller glückloser Liebe, gepaart mit musikalischem Unterbau, wie er mitreissender nicht sein könnte! Hach, solche Filme werden heutzutage halt nicht mehr gedreht. Schade eigentlich. Dafür gibt’s anderes. Zum Beispiel Malcolm in the Middle. Wenn mich nicht alles täuscht sogar gleich im Fernsehen! Und tschüs!