Nein, einen Weihnachtsbeitrag darfst du hier sicher nicht erwarten! Im Gegenteil: ich bin höchst genervt! Wieso passiert mir das alle Jahre wieder? Dabei habe ich mir doch extra ein neues Schloss gekauft! Wird denn heutzutage nur noch Ramsch produziert!? Wie soll man Weihnachten geniessen, wenn einem schüsst am Vor-Heiligabend-Abend der Veloschlüssel im Schloss abbricht und man gezwungen ist, das kiloschwere Fahrrad heim zu tragen? [Dieser Beitrag wurde um ca. 1 Uhr des Morgens verfasst; besagtes Ereignis geschah am Abend des 23. Dezember. Anm. d. Red.]. Wenigstens ist mir der Cornelius beigestanden (Merci!), und hat streckenweise kräftig mitgetragen. Was aber noch lange kein Grund sein kann, so schlechte Schlüssel herzustellen! Wer auch immer dafür verantwortlich ist: würden Sie bitte mal ein besseres Metall erfinden, das sich nicht gleich beim kleinsten Widerstand zum Nachgeben entschliesst!? Mein Schloss habe ich vor kaum einem halben Jahr gekauft, und schon ist es futsch, weil der Schlüsselbart drinsteckt und ich keine Ahnung habe, wie ich ihn jemals wieder herausbekommen soll! Und nun kommen Sie nicht mit dem Argument «Es ist ja Weihnachten, wünsch dir doch ein Neues»! Der zieht bei mir nicht! Echt, wenn ich 20 Franken ausgebe (oder was es auch immer gekostet haben mag), dann erwarte ich, dass es auch 20 Jahre hält! Und nicht 20 Wochen! Ich könnte vor Wut glatt an die Decke springen, wenn’s nicht so anstrengend wäre! Nun muss ich morgen den blöden Rest des Schlüssels aus dem Schoss chnüble, ich habe wahrlich besseres zu tun!
Zum Beispiel einen passenden Kittel kaufen. Einen in meiner Grösse. Soll ich dir mein Leid klagen? Nun denn: Seit Tagen schon stürme ich kreuz und quer durch die Stadt, nur um einen schlichten schwarzen Herren-Veston zu finden, der nicht für einen Luciano-Pavarotti-Bauch geschneidert ist, und trotzdem eine einigermassen anständige Armlänge hat. Ein Affe bin ich ja nicht, aber anscheinend habe ich trotzdem überdurchschnittlich lange Arme. Oder bin ich einfach zu wenig dick? Auf jeden Fall habe ich in all den Tagen, da ich verzweifelt nach einem Kittel gesucht habe, keinen adäquaten gefunden. Was soll ich nun an Silvester tun, wenn ich doch in Schale erscheinen muss? Ich werde mir wohl wieder einen Frack mieten müssen… Auf das Geld kommt’s ja jetzt eh nicht mehr drauf an, bei dem Kontostand, den ich zur Zeit habe. Ein Wunder, dass die Post noch nicht eingegriffen hat! Aber die haben über Weihnachten wohl auch Besseres zu tun, als armen Studenten ihre hoffnungslos überzogenen Konten zu sperren. Hm… suchst du nach einem Weihnachtsgeschenk für mich, und hast keine Idee, was du mir schenken sollst? Ein kleiner Tipp: Meine Postkontonummer lautet 87-483968-9. 😉
Frohes Fest!
Nachtrag: Nochmal der 24. Dezember, diesmal aber am Nachmittag. Hui, und was für ein Nachmittag! Ich war in der Stadt, ich musste ja den Veloschlüssel nachmachen lassen. Es ist so grausam kalt auf dem Velo, es ist schier unglaublich! Das Gesicht friert einem zu einer starren Maske, so dass man weder reden noch den Kopf drehen kann; blinzeln erfordert schon eine geübte und wohltrainierte Augenmuskulatur, und man kann von Glück sprechen, wenn sich keine Eisschicht auf den Augäpfeln bildet. Ganz zu schweigen von den Eiszapfen, die aus der Nase wachsen…
Und aufregen musste ich mich wieder! Schon das 2. mal innerhalb eines Tages, das ist schlecht für den Blutdruck und den Kreislauf. Aber wohl nicht ganz so schlecht, dass es mich noch vor dem Weihnachtsabend putzen wird. Genau jener war nämlich der Grund für meine Aufregung. Warum muss man sich die ganze Zeit denn nur Geschenke schenken? (Der/Die aufmerksame Leser/in wird eine gewisse Ähnlichkeit zu einer Liedzeile aus «Die da» der Fantastischen Vier erkennen. Das hat aber nichts mit diesem Beitrag zu tun, weshalb wir dies nun wieder vergessen wollen.) Zumindest zu Weihnachten, mein ich. Das hat doch nichts mehr mit dem ursprünglichen Anlass zu tun! Es wurde irgendwo (so munkelt man) in einem Stall ein Kind geboren, und dann war das irgendwie der Erlöser oder so, und das wird gefeiert. Jedenfalls steht in dem dicken Buch -quasi der Biographie dieses Kindes- nichts darüber, dass man sich vor Weihnachten die Haxen wund laufen soll, um seinen Mitmenschen ein Geschenk zu machen. Nun gut, es kamen 3 Könige, welche dem Kind Geschenke brachten. Aber -Hallo!- das ist wohl logisch: der hatte Geburtstag, da bekommt man halt Geschenke (wobei ich das nicht minder merkwürdig finde – wer kann schon etwas für seine Geburt! Aber das steht hier nicht zur Debatte). Das muss doch noch lange nicht heissen, dass sich die Menschen 2000 Jahre danach gegenseitig beschenken müssen! Jedes mal der gleiche Stress: «Wem schenke ich was, hat der das schon, oder freut sie sich überhaupt nicht darüber, habe ich das nicht schon letztes Jahr geschenkt, ääh, darüber würde ich mich aber nicht freuen…» Ich bin froh, wenn der ganze Rummel wieder vorüber ist. Und ich mich wieder gemütlich im Hörsaal schlafen legen kann.
Schöne Feiertage… 😐